Die Überlieferung der Gynäkologie des Soranus von Ephesos / [Johannes Ilberg].
- Ilberg, Johannes, 1860-1930.
- Date:
- 1910
Licence: In copyright
Credit: Die Überlieferung der Gynäkologie des Soranus von Ephesos / [Johannes Ilberg]. Source: Wellcome Collection.
48/148 (page 38)
![Man sieht es diesem Entwurf mit seiner grundsätzlichen Bezug- nahme auf die fmf« an, daß er vorzugsweise praktisch gedacht ist. Das spricht sich auch darin aus, daß der Abschnitt II i a über die Zeugung (Hfo/ ffjtfQiiaTog y.cd ^cooyovmg'), genannt (pvoinog Xöyog, schon von dem Gewährsmann unsres Anonymus — wir meinen, von Soranos selbst — als überflüssig für den vorliegenden Zweck ausgeschieden und gesondert zur Darstellung gebracht worden ist^); ebenso zeigt sich das andererseits in der Behandlung der Säuglings- pflege unter II i b. Diese geflissentliche Betonung des praktischen /Standpunktes ist für die Ziele, die der Verfasser der Disposition gerade in dieser von seinen Schriften (jtQog vb jtaQov) verfolgen wollte, charakteristisch; er hatte vorausgeschickt, daß von seinen Vorgängern das gynäkologische Gesamtgebiet in etwas anderer Weise eingeteilt worden sei.^) Prüfen wir den erhaltenen Text auf die Art hin, wie die verheißene Anordnung des Stoffes durch- geführt ist. Kurz erledigt wird der erste Hauptteil (I), und zwar in den beiden Kapiteln Tig iönr ^jtiT'^öeiog Jt^bg vb yevtöd'ca ^lata (i) und Tig dgiötrj (2). Gleich hier zeigt sich eine beachtenswerte Eigentümlichkeit des Werkes: der Schriftsteller liebt es, auch im 1) rbv ovv cpvGiKov a'^qriGxov bvxu npoQ rb tiAog, <p£QiKoßfiov 6e TTQbg ^Qt]6ro/iä&£iav, xexfOQLxajxsv iurev&ev, (lovov ngbg rb nccgbv iio^Evoi tcbv avay- xalav S. 2, 15 D. (172, 12 R.). Das ist eine Verweisiing auf die Soranische Be- handlung des Themas tieqI 6itiQ(iarog %al ^woyovCag (vgl. S. 2, 5 D. 172, 3 R.), die er auch sonst zitiert (S. 179, 19. 181,5. 210, 24 R.) und aus der Vindicianus geschöpft hat (s. M. Wellmann, Fragm. d. griech. Arzte I 8). Das Original ist verloren. 2) Die früheren Fachleute, sagt er, hätten entweder zwei Hauptteile unter- schieden: ro und t6 jt^gXTtxov (zerfällt in vyiBivov und &£gci7t£VTiK6v) oder Ta xcaa g^vßiv und ra Tiaga yuctv. oder aber drei Hauptteile: t6 CDvßioXoyixbVf TO Tta&oloyixov, rb d'BoanEVTiKov. Die erste Zweiteilung auch in den pseudogalenischen Oqoi laTptxoT^XIX 35 I K.): za avaruzco ^bqti zi]g lazQinfig iöu dvo, Itfrap/a nal TtQä^ig, TtQorjyBirai Sb rfjg ji^d^Bcog rj d-BcoQia usw. Verbreitet waren auch Vier- und Fünf- teilungen; vgl. den pseudogalenischen’Jar^idg XIV 678. 689 ff. und Opoi XIX 351 f. Nach dem Pneumatiker Athenaios besteht die Heilkunde aus vier Teilen: i. (pv- ötokoyiKov, 2. Tcad'oypa/x.opixop, 3- vycBivbv, 4. d'BQaTtBVTiKÖp (worin vIikÖp d. i. die Materia medica); die Semiotik (6't]iiBi(oviK6p) schließt er aus wie die Methodiker (Gal. XIV 689. 680). Das ist dieselbe Einteilung wie in unsrer Schrift, nur daß darin i und 3 als zu ^uzu (pvOip, 2 und 4 als Ta na^a (pvGip zusammengestellt sind. — Lediglich das jrpascrijcdv berücksichtigt die Fünfteilung der Divisiones Aristoteleae 6 [61], vgl. S. XXXII Mutschmann: r^g iazQiKris^ ^ziv jiSiy^n^zB' jibv waoma- xBVziK'i], 7; Sb xBigovpyixrj, t] Sb SiaiZ7}ZLX'^, dl voöoyvo3|u[ov]tx7j, Sh ßorjd'riziKrj usw.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b2487291x_0050.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)