Die pathologische Anatomie im 19. Jahrhundert und ihr Einfluss auf die äussere Medizin : Vortrag gehalten in der ersten allgemeinen Sitzung der 72. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Aachen am 17. September 1900.

  • Chiari, Hans, 1851-1916.
Date:
1900
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Credit: Die pathologische Anatomie im 19. Jahrhundert und ihr Einfluss auf die äussere Medizin : Vortrag gehalten in der ersten allgemeinen Sitzung der 72. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Aachen am 17. September 1900. Source: Wellcome Collection.

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    ersten Zeit des 19. Jahrhunderts namentlich durch die Schule Baillie's wesentlich gefördert. Medizinische Kliniker und prak- tische Aerzte, Internisten wie Chirurgen, und Theoretiker beschäf- tigten sich vielfach mit pathologischer Anatomie, und zeichneten sich viele englische Arbeiten dieser Zeit durch ihre Gründlich- keit und Objektivität aus, so namentlich die Arbeiten von Joseph Hodgson (1788—1869, Arzt in Cheapside und Birmingham) über Gefässerkrankungen, John Abercrombie (1781 —1844, Arzt in Edinburgh) über Gehirnkrankheiten, Richard Bright (1789 —1858, Arzt in London) über Nierenkrankheiten, Robert Lee (1793—1877, Professor der Geburtshilfe in London) über Uterus- krankheiten, John Howship (gestorben 1841 , Arzt in London) über Knochenkrankheiten und Sir Astley Paston Cooper (1768 —1841, Professor der Anatomie und Chirurgie am Guy's- und St. Thomas-Hospital in London) über Hernien. In Deutschland und Oesterreich stand man in den ersteren Dezennien des 19. Jahrhunderts noch sehr stark unter der Herr- schaft einseitiger Theorien und brachten daher die ziemlich zahl- reichen pathologisch-anatomischen Lehrbücher dieser Zeit keine wesentlich neuen und selbständigen Gesichtspunkte. Besondere Hervorhebung verdienen das eine staunenswerte Fülle von Litteratur enthaltende Handbuch der pathologischen Anatomie, Leipzig 1812—1818, von Johann Friedrich Meckel (1781 —1833, Professor der Anatomie und Chirurgie in Halle) und das die erste vergleichende pathologische Anatomie darstellende Handbuch der pathologischen Anatomie des Menschen und der Tiere, Breslau 1814, von Adolf Wilhelm Otto (1786—1845, Professor der Anatomie in Breslau). Eine ganz exceptionelle Stellung nahm das gegen Ende dieser Periode des 19. Jahr- hunderts erschienene Handbuch der rationellen Pathologie von Friedrich Gustav Jakob Henle (1809—1885, Professor der Anatomie in Zürich, Heidelberg und Göttingen) ein, in welchem Henle geradezu divinatorisch für die parasitäre Natur der In-