Zeitschrift für Physiologie. Dritter Band, erstes Heft / in Verbindung mit mehreren Gelehrten herausugegeben von Friedrich Tiedemann, Gottfried Reinhold Treviranus und Ludolf Christian Treviranus.

Date:: [1828?]

Credit: Zeitschrift für Physiologie. Dritter Band, erstes Heft / in Verbindung mit mehreren Gelehrten herausugegeben von Friedrich Tiedemann, Gottfried Reinhold Treviranus und Ludolf Christian Treviranus. Source: Wellcome Collection.

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$6)* Ein noqh hicht völlig ausgewaclis(?iier',' sehr' gefräfesigtjr SehalÄsrhiiiKl' tlem vor 14 Tagen ans der rechten Schenkelarterie mehrere lluzeiV Blutes entzogen \^■urclen,i; erliieit in einem Zeitraura von 13 Tagen 29 Drachmen Salmiak mit Brod. Gegen das Ende dieser Zeit verlor tlas Thier seine Ge- frässigkeit, wurde traurig, war nur schwer dazit zu hewegen seiii Lager zu verlassen, und starh' eiHllich, indem in den letzten Tagen die Kräfte so ahnahmen, dafes es'sicli kaum ai*if den Füssen erhalteiifkonnte, in der auf den 13. Tag (von dem Gebrauch des Salmiaks an gerechnet) folgenden Nacht. Untersuchung der Leiche: des Morgens um 9 Uhr keine Spür thierischer Wärme; um 12 Uhr, ]jei Eröffnung'des Thiers, war die Todesstarre noch nicht eingetreten. Der JMagen mit einer grossen Menge nicht verdauter S[)ci- seii angefüllt; seine innere Fläche an der kleinen Krümmung von Entzündung ein wenig ergriffen; die Drüsen der Schleimhaut an melireren Stellen etwas vergrössert, an der IMündung vieler eine mit dem reichlich abgesonderten Schleim sich vermischende sohwarzröthliche IMaterie ’). Im Dünndarm mit Schleim wermischter Speisebrei; im Dickdarm eine grosse Menge mit zähem Schleim umgebener Kotli. Leber, Nieren und die übrigen Unterleibsorgane zeigten keine Veränderung, Mit concentrirter, zäher Galle war die Gallen- blase angefüllt und deren innere Fläche mit Schleim überzogen. Die Harn- blase durch sauer reagirenden Harn ausgedehiU. Die Schleimhäute, mit Ausnahme der des Speisecanals, nicht verändert'. In den serösen Häuten, als Bauchfell, Brustfell und Herzbeutel, kaum eine Spur von Feuchtigkeit^ Avährend die der Spinnwebehaut nicht vermindert war. In dem unterbun- denen Milchbrustgang sammelte sich noch eine nicht geringe Menge Chylus an, der einige Stunden flüssig blieb, bis sich endlich' nqch langem Stehen eine kleine, hinsichtlich ihres Gewichtes nicht wohl bestimmbqfe Menge eines röthlich weissen Coagulum absonderte; der wässerige Theil des Chylus, 1) Der Ziistunruenhanj dieser jMatcrie mit den vergrösserten Schleimdrüsen, hier, der Grösse der Thcile wegen, weit deutlicher, als in den früheren Versuchen, macht es mir wahrscheinlich, dass sie ein durch die in ihrer Thätigkcit veränderten Schleimdrüsen abgesondertes Blnt sei.$