Zeitschrift für Physiologie. Dritter Band, erstes Heft / in Verbindung mit mehreren Gelehrten herausugegeben von Friedrich Tiedemann, Gottfried Reinhold Treviranus und Ludolf Christian Treviranus.
- Date:
- [1828?]
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Credit: Zeitschrift für Physiologie. Dritter Band, erstes Heft / in Verbindung mit mehreren Gelehrten herausugegeben von Friedrich Tiedemann, Gottfried Reinhold Treviranus und Ludolf Christian Treviranus. Source: Wellcome Collection.
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![zen Körper erstrecken; gleichviel ob die Verdoppelung von oben oder unten, von vorn oder hinten, oder von den Seiten ausgeht. Endlich zeigt auch die Anordnung des Nervensystems in den Missgebur- ten, bei denen Organe zusammengeschmolzen sind, dass hier ein genauer Zu- sammenhang zwischen der Art der Verschmelzung der Organe und der Ver- bindung und Vereinigung von Nervengebilden obwaltet, wie dies namentlich die Cyklopen darthun. .. Da wir also unverkennbar eine genaue Beziehung zwischen der Anord- nung und BesohalFenheit des Nervensystems und dem Vorkonmien und der Bildung der Theile in JMissgeburten wahrnehmen, so drängen sich uns fol- gende Fragen auf: : n/ , 1) Ist der Blaugel in der Bildung von Organen die Folge eines Nicht- bildens der Nerven; oder bilden sich die Nerven nicht, weil diejenigen Or- gane nicht vorhanden sind, zu denen sich die Nerven beheben sollten? ,Und 2) Ist das üe])ermass in der Bildung von Organen in einen Excess der Production von Hirngebilden und Nerven begründet; oder entstehen über- zählige Theile desi Hirns und mehr Nerven, Aveil sich überzählige Organe bilden ? Die Beantwortung dieser für die Lehre von der thierischen Bildung höchst wichtigen Fragen lässt sich nur aus der Bildungsgeschichte des Fötus und der Lehre von der Zeugung tntuehmeu. M ir Avollen sie in der Kürze versuchen, soweit es bei dem gegenAvärtigen, aber freilich noch immer sehr beschränkten Stande dieser Z^veige der Naturlehre lebender Körper thunlich ist. Dass die Theile in dem befruchteten Aveiblichen ZeugungsstofF, sowohl in dem Saamenkorn der GcAvächse als im Eie derThiere, nicht alle mit ein- mal, sondern nach einander in einer regelmässigen Ordnung und in einer gewissen Zeitfolge entstehen, das hat schon Aristoteles erkannt und ausge- sprochen, und dies hat Harvet durch seine sehr schätzbaren Untersuchungen über das Zeugungs-Geschäft sattsam erwiesen.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22340774_0025.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)