Kriselæren i oldtidens Medicin : historisk-patologisk Studie / Jul. Wiberg.
- Wiberg, Jul. (Julius), 1860-1941.
- Date:
- 1916
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Credit: Kriselæren i oldtidens Medicin : historisk-patologisk Studie / Jul. Wiberg. Source: Wellcome Collection.
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![Wåre das kunstliche Gold gleich dem natiirlichen, so miihte das auf kunstlichem Wege hergestellte (Ding), dem auf naturliehem entstandenen gleich sein; ist das aber richtig, so muh auch das durch die Natur hergestellte (Ding) gleich dem ktinstlichen sein, so daB wir ein Schwert, einen Thron oder einen Siegelring in der Natur linden miihten. Das ist aber nicht der Fali. Sie sagen ferner: 1) Die farbenden Substanzen kbnnen im Feuer bestandiger sein als die gefarbten, oder 2) die gefarbten sind bestandiger als die farbenden, oder 3) sie verhalten sich gleich. Ist die fårbende Substanz bestandiger, so muB die gefarbte vor der farbenden verschwinden; ist dagegen die gefarbte bestan¬ diger, so muh die fårbende verzehrt werden, und die gefarbte bleibt in ihrem urspriinglichen Zustand ohne Farbung zurtick. Sind beide gleich bestandig im Feuer, so bilden sie eine Art, da sie beide in gleicher Weise dem Feuer wider- stehen, daher ist keine die fårbende und keine die gefarbte. Dieser zweite Beweisgrund gehort zu den starksten der G egner der Metall- verwandlung. Diejenigen, die diese vertreten, antworten hierauf Folgendes: 1) „Wir tinden, daB Feuer beim heftigen Aneinanderschlagen der Korper entstehf, der Wind durch die Fåcher und die Biasbalge15) der Topfe (faqqå1) (?) und der Salmiak (nuschddir) aus dem Mist; dasselbe ist bei vielen Vitriolen (zdgåt) der Fall. Der Satz, daB Dinge nicht in der Natur gefunden werden, die man16) als kiinstlich hergestellt kennt, zwingt uns nicht dies unbedingt zu leugnen, und daB ein naturliches Ding auf kunstlichem Wege hergestellt werden kann, zwingt uns nicht zu der Annahme, daB das Gegenteil moglich sei, sondern das hangt von einem besonderen Nachweis ab. 2) Aus dem gleichen Verhalten der farbenden und der gefarbten Substanz gegen Feuer folgt nicht, dah sie in ihrer Grundbeschaffenheit (måhi ja) gleich sind, denn man weiB ja, dah zwei verschiedene Menschen einige gleiche Eigen- schaften haben konnen. In Bezug auf diese Antwort ist eine Betrachtung notig. Einer, der sein Leben im Suchen (nach dem Elixier) verbrachte, erzåhlte mir, dah al Tugrå’i zuerst 60000 Mitqdl Gold mit einem Mitqdl Eliksier her- stellte und dann mit einem anderen Mitqdl 300000 M. — [Er erzåhlte mir ferner]: Der Monch Marjånus, der Lehrer von Chålid b. Jazid (k) erzeugte mit einem M. 1200 000 M. [Er sagte mir ferner]: Maria (1), die Koptin, sagte: Falis Gott nicht ware, so wiirde ich sagen, daB ein Mitqdl den Raum zwischen Ost und West (tnd bain al chdfiqain) erfullen wiirde (nåmlich durch das von einem Mitqdl umgewandelte Gold). Ich hatte keine andere Antwort fur ihn, als dah ich ihm die Verse von Abu Ishåq Ibrahim al Gazzi (m) zitierte. „Gleich der Substanz der Kimijå. Wir haben aber nie gesehen, dah einer, sie gefunden hat, und trotzdem suchen alle Menschen nach ihr17).“ 15) H. Chalfa liat akivar d, h. Ofen oder Blasebalge, al Safadi hat akwår d. h. Wasser- gefafie, faqqa' haben beide Texte. 16) H. Chalfa schiebt ein „nicht“ ein. 17) Hier kommt bei al Safadi ein langes Stuck, von dem sich bei H. Chalfa nur ver- einzelte Stellen finden.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b30621550_0067.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)