Kriselæren i oldtidens Medicin : historisk-patologisk Studie / Jul. Wiberg.
- Wiberg, Jul. (Julius), 1860-1941.
- Date:
- 1916
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Credit: Kriselæren i oldtidens Medicin : historisk-patologisk Studie / Jul. Wiberg. Source: Wellcome Collection.
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![starb (1028), als er eine der Verbindungen (bei alchemistischen Apparaten) lockerte und dabei aus dem VerschluB eine Feuerzunge herausbrach, die ihn tdtete2?). Dagegen war die Kimijå der leidenschaftlichen Liebe sicher bei Kåmal al Din Ibn Nabih (w). Er sagt: „Ich lernte die Wissenschaft der Kimijå aus Liebe zu ihr, einer Gazelle; es beschåmte mich das, was in ihren Augen an Krankheit zu sehen war (d. h. was ich nicht vollkommen erfabt hatte). Meine Atemziige lieben es (das Krankhafte) verdampfen (sublimierten es), und meine Belehrung (Erfahrung) lieB es destillieren. Aus den Verfahren (mit den Stoffen und Apparaten) ergab sich ein echtes unverfålschtes Gelbwerden des Korpers (der also scheinbar zu Gold geworden war). Er sagt ferner: „Die Kunst der Kimijå war echt fiir mein Auge; als (mein Wissen) in ihr zunahm, da lieB es mich das Rotwerden (d. h. das zu Gold werden) sehen. Und als ich das Elixier meines Blickes auf das Silber28) (lugain) der Wangen [der Geliebten] ergoB, da wurde es zu lauterem Gold. Ibn Hamdis (x) der Sizilianer sagt „Wie manchen Untergehenden gibt es, den Lanzen trafen, die ihr Ziel nicht verfehlen; sie sind Feuerfunken (Sternschnuppen), wenn ich sie genau betrachte. Wie manchen Aufsteigenden (emporkommenden Menschen) gibt es, in dessen Hånd die Alchemie der Sonne (d. h. des Goldes) ist, und dann wird (ist) das Silber des Wassers (des Elixiers), wenn es ausgegossen wird, Gold.u Was ist ferner lieblicher als der Ausspruch von 'Abd al Malik b. Muh. al Tamimi (y), der unter dem Nam en al Darkar al Magrabi bekannt ist: „Geh zur Kimijå edler Getrånke (Weine); siehst Du nicht, daB er, der Zecher, einen unheilvollen Zechgenossen erkannt hat? (es ist ja der Weingenub verboten). Ergreif die (silbernen) Vollmonde der Becher und gieBe auf sie von den Elixieren. Dann werden sie zu goldenen Sonnen.“ • Was ist ferner schoner und packender fiir die Seelen (als diese Verse), denn die Alchemisten bezeichnen das Silber als Mond und das Gold als Sonne. Der Dichter setzt den Wein an Stelle des Elixiers, das den Korper fårbt. Ebendahin zielt der Scheich Sadr al Din b. al Wakil (z) in seiner Qaside liber diesen Gegenstand da, wo er sagt: „Die Kimijå ist in anderen Gebieten noch nicht gefunden (sie hat sich auf keinem Gebiet der Natur beståtigt), und alles, was man uber ihre Gegenstånde spricht,”’isti Luge. (Nur folgender Fali alchemistischer V erwandlung, nåmlich von Wein und Freude, ist echt). GieBt ein Qiråt (etwa 1/G Gramm) Wein auf ein Qintår (1 Zentner) Trauer! 27) H. Ch. erzahlt, daJ3 Taqi al Din b. Daqiq und der Imam al Haramain auf sie (die Alchemie) erpicht waren. 28) Es ist gemeint „silberw eiC“ wie die Wangen von Europåerinnen, die im Orient hoch- geschåtzt waren. — Es ist aber auch moglich, dah diese Verse gar nichts mit der Kimijå zu tun haben, sondern sie nur als Bild in einem Liebesgedicht verwendet wurden.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b30621550_0071.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)