Beiträge zur Kenntniss des Nervensystems und der Netzhaut bei Anencephalie und Amyelie / von Karl Petrén und Gustaf Petrén.
- Petrén, Karl Anders, 1868-1927.
- Date:
- 1898
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Credit: Beiträge zur Kenntniss des Nervensystems und der Netzhaut bei Anencephalie und Amyelie / von Karl Petrén und Gustaf Petrén. Source: Wellcome Collection.
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![>ser Auffassung steht auch das Verhalten, dass es subdural ge- legene Felder von gut conservirtem Blute von derselben Grösse, ’wie die Höhlen, giebt. Die Blutmasse, deren Zerstörung und Re- jsorption den Ursprung zu den betreffenden Höhlen gegeben ;hat, befindet sich offenbar frei im Subarachnoidalraume. ‘Einige Mal haben wir nehmlich beobachtet, dass das Blut in (einer zusammenhängenden Masse den ganzen Raum zwischen IDura mater und dem Rückenmark ausfüllte, ebenso dass Wur- jzeln in dieser Blutmasse ganz frei lagen. Die mehrmals am IRande der Höhlen beobachtete körnige Masse ist offenbar durch (den Zerfall des Blutes entstanden. Einige von den Höhlen sind durch eine Schicht verdichteten Gewebes begrenzt. Hier hat sich demnach eine hämorrhagische Cyste entwickelt; der mangel- Ihaften Conservirung wegen haben wir aber die Zusammensetzung iihrer Wand nicht studiren können. Im grössten Theil des Dorsalmarks präsentirt sich der ’Medullarkanal als eine transversal gerichtete Spalte, (die sich oftmals durch das ganze Rückenmark erstreckt. Von lihr geht an einigen Stellen eine Spalte längs des einen, an anderen ;längs beider Hinterhörner nach hinten. Diese Spalten sind ttheils von Epithel, theils von einer Schicht gliösen Gewebes 1 begrenzt. Ueberhaupt ist das Rückenmark sonst in der ganzen ]Ausstreckung der erwähnten Höhlen sehr wenig entwickelt; won seinen verschiedenen Theilen lässt sich nur wenig erkennen. Oberhalb dieser Höhlen (vermuthlich etwa am Ueber- {gange zum Halsmark, vielleicht im Halsmark selbst) zeigt das Rückenmark eine vollständigere Entwickelung, und zwar graue 'Substanz und Hinterstränge, während die Vorder-Seitenstränge ifast fehlen. Hier ist der Centralkanal in der normalen Weise vorhanden. IHinter ihm liegt eine grosse Höhle mit transversaler Längs- rrichtung, von welcher eine Spalte längs jedes Hinterhorns sich mach hinten erstreckt. Nach oben verstreicht die eine dieser 'Spalten wieder. Diese intramedullären Höhlen sind nicht von lEpithel, sondern zum Theil von gliösem Gewebe begrenzt; die ^genannte obliterirte Spalte setzt sich nach oben in einen Zapfen won gliösem Gewebe fort. Die oben beschriebenen Veränderungen des Rückenmarks](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22428094_0031.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)