Die angebornen Krankheiten des Herzens und der grossen Gefässe des Menschen : nebst Untersuchungen über den Blutumlauf des menschlichen Foetus ... / von Hermann Friedberg.
- Friedberg, Hermann.
- Date:
- 1844
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Credit: Die angebornen Krankheiten des Herzens und der grossen Gefässe des Menschen : nebst Untersuchungen über den Blutumlauf des menschlichen Foetus ... / von Hermann Friedberg. Source: Wellcome Collection.
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![B. Das Herz. §. 6. Während jener Vorgang in dem Gefässhofe Statt hat, beginnt die erste Bildung des Herzens in der untern Falte der Kopfkappe des Embryo, zwischen dem serösen und dem Schleimblatte. Das Herz erscheint hier als ein länglicher Kör- per, der durch Verflüssigung seiner innern Substanz sich schnell in einen Schlauch verwandelt, welcher mit Gefässausgängen versehen ist. Es erscheint nämlich sein nach dem Schwänzende gewandter Theil in zwei Zipfel gespalten, welche als Venae omphalomesentericae die Anfänge der Hohlvene darstellen; und ebenso läuft das obere Ende des Herzschlauches in zwei Cylin- der aus, welche die beiden Aortenbogen vorbedeuten. Vergl. Reichert Entwickelungsieben. Taf. 3* Fig. 8. der gerade Herz- schlauch beginnt bald sich Sförmig zu krümmen, (weil, wie Bi- sch o t f [Entwickelungsgeschichte der Säugethiere und des Men- schen. 1842. S. 244.] annimmt, er stärker wächst als seine Umgebung), und in grossen Zwischenräumen sich langsam aus- zudehnen und zusammenzuziehen, wobei er das durcii Verflüs- sigung seines Innern entstehende noch sehr helle Blut in die obern oder vordem Schenkel stösst, wrährend er es aus den hin- tern oder untern aufnimmt. Bei der Sformigen Krümmung steigt der Herzschlauch nach hinten und rechts hinauf > schwillt hier an, indem er sich nach vorn und links wieder umbeugt, und steigt ein wenig abwärts, um nach einer abermaligen Anschwel- lnng sich mit einer bedeutenden Krümmung nach der Wirbel- säule hinauf umzubeugen und hier eine dritte Anschwellung zu bilden. Die am meisten hinten und oben befindliche zuerst genannte Anschwellung erweitert sich taschenförmig nach beiden Seiten und ist die Andeutung des Venensackes (saecus venosus) und des gemeinschaftlichen Venenstammes (truneus venosus), in welchen die untern und obern Hohlvenen münden. Zwischen ihr und der zweiten nach links und unten gelegenen Anschwel- lung erscheint in dem Herzschlauche eine kleine Einschnürung, welche mit dem Namen des ,,ohrförmigen Kanales canalis auri- cularis belegt wird. Malpighi, der auf jene Einschnürungs- stelle aufmerksam war, nannte sie „canalis tntermedius](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21053352_0027.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)