Zur Frage der Schul-Myopie / von H. Schmidt-Rimpler.

  • Schmidt-Rimpler, Hermann, 1838-1915.
Date:
[1885]
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Credit: Zur Frage der Schul-Myopie / von H. Schmidt-Rimpler. Source: Wellcome Collection.

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    aus Anisometropen sich recmtirten, ist von mir nicht persönlich geprüft worden. Ich hatte an die Anstalts- Directoren längere Zeit vor meiner Ankunft ein Schreiben gerichtet, in dem ich eine. Voruntersuchung der Schüler erbat. Diesem die Art der Voruntersuchung näher dar- legendem Schreiben war im Separat-Abdruck meiner in dem Preussischen Medicinal-Kalender abgedruckten „Kurzen Anleitung zur Untersuchung der Refraction, Accommo- dation und Sehschärfe beigelegt, welche mir geeignet schien, den Lehrern der Mathematik und Physik einen Ein- blick in die betreffenden Verhältnisse zu gewähren. Dieser „Anleitung sind Sehproben nach Snellen angehängt. Es wurden nun die Schüler 6 Meter von den Sehproben entfernt aufgestellt und geprüft, ob sie — mit jedem Auge einzelnen — die kleinste, eben bei voller Sehschärfe in 6 Meter erkennbare Sehprobe fehlerfrei lesen konnten. Auch wurde jedem Einzelnen noch ein Convexglas von 1,0 — das ich beigelegt hatte — vorgehalten, mit der Frage, ob .er jetzt noch eben so gut die Probe erkenne. Nur wenn er dies verneinte, wurde, auf dem Zählblättchen, das jeder Schüler erhielt, die Emmetropie bejaht. Es wurden demnach durch diese Voruntersuchung diejenigen von der ärztlichen Prüfung ausgeschieden, welche ohne Gläser volle Sehschärfe- hatten und deren manifeste Hypermetropie nicht gleich 1,0 war. Dass sich unter diesen geringergradige Hypermetropen befinden müssen, ist klar; hingegen dürften Myopen, die eine Myopie gleich oder grösser als ] ,0 hatten, nicht durchgeschlüpft sein, da diese in. dem Lebensalter, in welchem die Gymnasiasten stehen, ohne Correction mit Concav-Gläsern in der Regel keine volle Sehschärfe haben. Ich habe sogar eine ganze Reihe von Myopen kleiner als 1,0 untersucht, weil sie bei der Vorprüfung keine volle Sehschärfe gezeigt hatten. Oefter war es mir auffällig, wie erheblich sich die Seh- schärfe durch schwache Concav-Gläser besserte. So hatte