Die Hell-Dunkeladaptation des Auges : und die Stäbchen und Zapfen / von A. Tschermak.
- Tschermak-Seysenegg, Armin von, 1870-1952.
- Date:
- 1902
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Credit: Die Hell-Dunkeladaptation des Auges : und die Stäbchen und Zapfen / von A. Tschermak. Source: Wellcome Collection.
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![Auges (Beleuchtungsgläser durch einen Schieber gewechselt) und konstatierte, dass gleichhell und farbig erscheinende Pigment- oder Glaslichter unter den gleichen Bedingungen für das Hellauge (central) motorisch äquivalent sind. Dasselbe gilt für das Dunkelauge von farbigen Lichtern, welche nunmehr von gleicher farbloser Helligkeit erscheinen. Diese pupillomotorischen Gleichungen des Hellauges gelten ebensowenig wie dessen optische Hellig- keitsgleichungen für das Dunkelauge und umgekehrt. Die für das hellad- aptierte Netzhautcentrum hergestellte motorische Äquivalenz wird ebenso wie die optische ungültig im stärker indirekten Sehen, speziell in der relativ rotgrün- blinden Zone. Versuche an einem Totalfarbenblinden ergaben, analog dem^ optischen Verhalten, wesentliche Ubereinstimmung der relativen Pupillenreiz- werte für dessen Auge und für das absolut dunkeladaptierte Auge des Farben- tüchtigen. Auch für einen helladaptierten Rotgrünblinden, zweifellos einen sogen. Rotblinden, ergab sich eine Identität der optischen und der pupillo- motorischen Äquivalenz und zwar in gleichmässiger Abweichung von dem Verhalten des Farbentüchtigen. Sachs hat auch den Vorschlag gemacht, die Pupillarreaktion auf farbige Lichter zur heterochromatischen Photometrie und zur objektiven Untersuchung der relativen Helligkeitswerte farbiger Lichter bezw. des Farbensinnes zu verwenden, zumal in Pällen, wo eine Äusserung über den Empfindungsinhalt nicht zu erhalten ist. Demgemäss hat er bereits 1894 (1901 mitgeteiU. durch Th. Beer [250]) seine Methode zur objektiven Prüfung des Farbensinnes auf Tiere angewendet; Sachs fand die Pupillenreaktion beim Hunde analog wie beim Menschen im Gegensatz zu der relativen Uberempfindlichkeit der Katzenpupille für blaues und zu deren relativer ünterempfindUchkeit für rotes Licht. Die Feststellungen von Sachs wurden durch G. Abelsdorff (225) unter Anwendung homogener Lichter durchaus bestätigt; es ergab sich nämlich eine w^esentliche Ubereinstimmung in der Verteilung der sogen. Helligkeits- werte (ausgedrückt durch die jeweils an Helligkeit äquivalenten Mengen von Licht 600 oder 480) und der pupillomotorischen Werte im Gaslicht- spektrum (Beobachtungsgrenzen 640 und 500) einerseits für das helladap- tierte, farbentüchtige Auge, andererseits für das absolut dunkeladaptierte Auge; ferner (226), mit dem letzteren übereinstimmend, für das total- farbenbhnde Auge, endlich auch für das sogen, rotbhnde Auge (die lang- weUigen Lichter relativ wenig wirksam). Abelsdorfi konstatierte auch speziell, dass ,,die blosse Stimmungsänderung der betroffenen Sehfeldstellen genügt, um bei ungeänderter passender Lichtstärke eine Änderung ihrer Reiz werte für die Irisbewegung im Sinne des Pur ki n j e sehen Phänomens (nach Hering) herbeizuführen.'' — Er benützte ferner (227) die Sachs sehe Methode zur Untersuchung des Helligkeits- und Farbensinnes der Tiere; heim Kaninchen und Meerschweinchen ergaben erst relativ grosse Intensitäts- änderungen Pupillenreaktion. Ein für das helladaptierte menschliche Auge](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21641419_0171.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)