Griechische Zauberpapyri und das Gemeinde- und Dankgebet im I. Klemensbriefe / von Theodor Schermann.
- Schermann, Theodor, 1878-1922.
- Date:
- 1909
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Credit: Griechische Zauberpapyri und das Gemeinde- und Dankgebet im I. Klemensbriefe / von Theodor Schermann. Source: Wellcome Collection.
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![der Macht (zumeist der schopferischen) des angerufenen Gottes oder Damons, wo ran sicn Bitten schlieBen. In den Fluchtafeln * 2 3 4, welche z. B. aus Syrien stammen (z. B. Tab. 15 Zeile 52 und ofters) wird dem Gott das Attribut bei- gelegt: ayiog xai Swards ov\ oft wird er auch genannt 6 eycov to vjioysLOv fiaoiXsiov naocov tojv :Eqivvcov2 oder 6 iv ovQavco eycov to alfregiov fiaolXeiov3; oder es wird der groBe Osiris ge¬ nannt: 6 eycov dvco rrjv xare^ovoiav xal to fiaolXeiov tojv v£qt£qcov d£cov (tab. 188, 4—6.) Einen groBeren Umfang des eigentlichen Gebetes hat die bekannte Bleitafel von Hadrumet, der infolgedessen auch schon ofters Aufmerksamkeit geschenkt wurde4. Der Schwur gilt dem Saijuoviov nv&vfxa, der dann mit Aoth, Abaoth, dem Gotte Abrahams, Isaaks und Jakobs identifiziert wird. Aachdem die Bitte der zaubernden Person vorgetragen ist, beginnt die eigent- liche Beschworung des Gottes (Zeile 8ff.) mit den Pradikaten ju£yag, alcbviog, mit der Aufzahlung seiner Taten, die da sind: Erschaffung von Himmel und Meer, Scheidung der Frommen yon den Gottlosen, Trennung des roten Meeres mit dem Stabe, die Belassung einer gewissen Aatureigenheit, namlich der Un- fruchtbarkeit der Mauleselin, Scheidung yon Licht und Finsternis, Zermalmung der Felsen und der Spaltung der Berge, Konsolidie- rung der Erde, Schopfung der Sterne am Himmel. Hit einem Worte, Gott herrscht uber die ganze Erde, vor welchem Tiere und alles, was da lebt, erzittert. Die LXX hat stark die Form der Abfassung des Gebetes beeinfluBt; die Tafel wird in das 3. nachchristliche Jahrhundert gesetzt. Mit ihr ist eine andere Tafel aus Karthago, dem glei- chen Jahrhundert entstammend, yerwandt (Audollent tab. 242)5. Es handelt sich hier um einen Zauber bei Wettrennen. Der beschworene Gott wird da genannt: 6 yrioag yfjv xal ovgavov; x) Icli benutze dieAusgabe von Aug. Audollent, Defixionum tabellae, Paris 1904. 2) z. B. tab. 22, 24; 23, 3—4; im ganzen achtmal. 3) In den syrischen tabellae siebenmal. 4) Bei A u do lie nt als tab. 271, S. 373; neuerdings von R. Wuensch, Rhein. Museum fur Philologie LV 1900 S. 248 ff. und in „Antike Fluchtafeln“ [Kleine Texte fiir theol. Vorlesungen und Ubungen, Heft 20] Bonn 1907 wieder herausgegeben. Siehe die Kommentare ebenda und bei Ad. Deiss- mann, Bibelstudien, Marburg 1895, S. 33—48. 5) S. 325. Auch in andern Tafeln kommen solche Anrufungen vor, aber nur vereinzelt, z. B. Tafel 252. 253.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b30613309_0025.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)