Schlemm's Operations-Uebungen am Cadaver : dargestellt und als Leitfaden für dieselben bearbeitet / [Fr Ravoth].

  • Schlemm, Friedrich, 1795-1858
Date:
1845
    Was die zweite Methode betrifft, ſo ſind mit ihr * rere der genannten Nachtheile verbunden: 7 | 1) hat ſie viele Beſchwerde für den Kranken; 2) kann die Canüle nicht lange liegen bleiben; 3) entſtehen leicht Harninfiltration und Harnfiſtel; 4) kann man bei ihrer Ausführung leicht die Samenbläs⸗ chen, prostata 2c. verletzen. Man wird die zweite Methode deshalb nur dann wäh⸗ len, wenn die Blaſe, etwa durch Degeneration ihrer Wände, ſo klein iſt, daß ſie zu niedrig ſteht, ſo daß man unbedingt eine Verletzung des Bauchfells oder anderer Theile fürchten müßte. Die dritte Methode hingegen iſt von allen die ſchlechteſte. Denn man iſt am entfernteſten von der Blaſe, und eine Ver⸗ letzung der prostata und anderer be n micht zu vermeiden. E. Der Blafenfchnitt, Eschen Lithotomia, cystotomia.. Zu den bewährteſten Methoden gehören: . 1) Die Epycistotomia, s. sectio alta ein Fran- cConiana); 2) von den weten Saale tt cpsorachebiomte die sectio lateralis. a. Epicystotomia. Hier ſoll die Blaſe zwiſchen dem oberen Funde der Gym: beine und der Falte des e er den fundus vesi- cae überzieht, eingeſchnitten werden. e 1. Akt. Die Sonde à fleèche —.— mit Ehmiaheßenem Stile wie ein Katheter in die Blaſe geführt und von einem Gehülfen, der auf der linken Seite des Kranken ſteht, gehalten. 2. Akt. Trennung der Bauchwand. Sie geſchieht in der linea alba zwiſchen Nabel und symphysis oss. pub. Die Größe des zu machenden Schnittes fol 2— 34“ betra⸗
    gen, je nach der Größe des Kranken, der Stärke der Bauch- wandung und der Größe des Steines. Der Operateur ſteht auf der rechten Seite des Kranken; ſpannt mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand die Haut, und führt den Schnitt von oben bis auf die Symphyſe durch Haut und fascia su- perficialis. Zwei Gehuͤlfen die Wundhaken flach anlegen: ziehen die Wunde auseinander. Es kömmt nun beim folgenden Schnitte hauptſächlich darauf an, das Bauchfell nicht zu verletzen. Der Operateur legt deshalb die Spitze ſeines linken Zeigefingers auf die Symph. oss. pub. — ſticht über und am Nagel deſſelben ein wie eine Schreibfeder gefaßtes Scalpell, mit dem Rücken dem Finger zugewendet, einige Linien ein — läßt den genannten Finger ruhig liegen — führt an ihm in die gemachte Oeff⸗ nung eine Hohlſonde — ſchiebt dieſelbe, wie beim Dilatiren unter die Muskel dem Nabel zu, ſo lang die Wunde — drückt die Sonde am Griffe nach abwärts Anm dulchſchweibet 997 Aufgefaßte dilatirend. So iſt man bis auf i Wantz hat zugleich eine glatte Muskelwunde erhalten, in der man darauf mit beiden Zeigefingern abwechſelnd das peritonaeum nach oben ſchiebt, und es dort 1 den Zeigefinger eines N e läßt: d de & % Aton Erb fung der Blaſe. Der Operkteit faßt den Griff der eingebrachten Sonde; zieht ſie etwas an, damit ihr Schnabel dicht über der Schamfuge an die nicht vom peritonaeum überzogene Blaſenwand zu ſtehen kömmt. Hat er ſich mit dem linken Zeigefinger von dieſem richtigen Stand der Blaſe überzeugt; fo ſtemmt er den Zeigefinger hin— ter der Spitze an, und läßt das Stilet an demſelben durch⸗ ſtechen. Darauf umfaßt er mit Zeigefinger und Daumen der linken Hand von oben her die Spitze der Sonde, um ſo die
    Blaſe auf der Sonde zu firiren und zugleich deren vordere Wand ſtraff anzuſpannen. Während der Gehülfe die Sonde in dieſer Pb ſirirt, hält der Operateur die Spitze derſelben und auf ihr die Blaſe feſt, damit dieſe beim Einſchneiden nicht herabgleite — ergreift das ſpitze Meſſer wie eine Schreibfeder — ſtützt die Hand auf den Schamberg, und ſchneidet die Blaſe auf der Rinne des Stilets von oben nach unten hin ein. Jetzt wird das Stilet ausgezogen; der Operateur geht mit ſeinem rechten Zei⸗ gefinger durch die gemachte Oeffnung in die Blaſe ein, und firirt dieſe auf demſelben, während die Sonde ausgezogen wird. Iſt die erhaltene Oeffnung nicht groß genug, ſo kann man fie noch etwas erweitern, um endlich im 4. Akt den Stein im lleinſten Wachen gefaßt, her⸗ ausnehmen zu können. b. Sectio lateralis. Nachdem das rectum vorher durch ein Klyſtier entleert worden, geſchieht die Lagerung des Kranken ſo, daß er hori⸗ zontal auf einem Tiſche und mit dem Steiß am Rande deſſelben liegt; der Kopf etwas erhöht; die Schenkel ſtark abducirt und im Knie flectirt. Außerdem ſoll er ſeine Füße mit den Händen faſſen und Hände und Füße ſollen an einander befeſtigt wer⸗ den. In dieſer Lage wird er durch Gehülfen ſicher fixirt. 1ter Akt. Die Leitungsſonde wird beölt wie ein Katheter eingeführt, und einem an der rechten Seite des Kranken ſtehenden Aſſiſtenten übergeben, der ſie parallel mit dem rechten Schenkel und mit nach der anzugebenden Schnittlinie gerichteter Rinne ruhig und ſicher hält; während er zugleich mit der anderen Hand das scrotum ergreift und es ſrraff nach oben zieht. Aer; Akt. Der eee fit, vor dem ee int das Perinäum von den vorhandenen Haaren und beſtimmt an ihm Ort und Richtung des Schnitts auf folgende Weiſe.
    Die beiden Höcker der Sitzbeine, die auf- und abfteigenden Aeſte der Sitz- und Schambeine bilden zuſammen ein Dreieck, deſſen Spitze am Scrotum in der Raphe, deſſen Baſis zwiſchen den angegebenen beiden Höckern liegt. Dieſes große Dreieck wird durch die Raphe wieder in 2 kleine rechtwinklige getheilt, von denen der Operateur das ihm zur Rechten liegende durch den zu führenden Schnitt halbiren ſoll. Dieſer muß demnach von der Spitze (1 — 2“ von der Raphe entfernt) bis zum Halbirungspunkte der entſprechenden Grundlinie (nach der Mitte zwiſchen After und Sitzbeinhöcker) geführt werden. Hat ſich der Operateur Ort und Richtung des Schnittes genau gemerkt, ſo ſpannt er mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand die Haut und führt denſelben von oben hihi unten mit einem bauchigen Scalpell aus. Der erſte Schnitt trennt Haut und Fascie; der eile den m. transvers. perin. und den vorderen Theil des levator ani, worauf auf der inneren Seite der bulbo- auf der äußeren der ischiocavernosus ſichtbar werden. Erſterer wird mit dem Zeigefinger der linken Hand, mit dem man jetzt ſchon die Rinne der Sonde fühlt, nach innen und oben geſchoben und dort zurückgehalten; während man unter dieſem Finger, den man wiederholt zur Exploration der Sonde benutzt, mit dem Meſſer tiefer in die Wunde er bis endlich die Rinne deutlich gefühlt wird. | 3ter Akt. Seitliche Eröffnung der Blaſe. Nach⸗ dem der Operateur mit ſeinem unterſuchenden Finger die Rinne der Sonde noch einmal deutlich gefühlt, ſetzt er in dieſelbe den Nagel des genannten Fingers — ergreift Ruſt's Stein⸗ meſſer ſo, daß der Daumen auf den Rücken, der Zeigefinger in die am Griffe befindliche Vertiefung zu liegen kömmt, und ſticht deſſen Spitze neben dem Fingernagel in die Rinne. Daß dieſelbe ſicher und vollſtändig eingedrungen iſt, fühlt er an ihrer Berührung mit der Sonde. N 4
    Die rechte Hand ruhig haltend nimmt er mit der linken dem Gehülfen die Leitungsſonde ab; indem er die Hand deſſel⸗ ben langſam von unten nach oben von der Sonde herunter⸗ ſchiebt, damit er durch Bewegung und Verrückung des Standes der Sonde nicht mit dem Meſſer aus der Rinne wieder her— ausgleite. Hat er den Griff der Sonde feſt und ſicher gefaßt, ſo wendet er deſſen Fläche genau nach der Richtung der äuße⸗ ren Wunde — neigt ihn zugleich mehr nach ſich, um den Schnabel der Sonde tiefer in die Blaſe zu ſchieben — hebt ſie mit ihrer concaven Fläche gegen den Schamberg in die Höhe, um mehr vom After abzukommen — hält ſte in dieſer Richtung und Stellung feſt und ruhig — ſchiebt das Stein⸗ meſſer, indem er deſſen Griff immer 1 ſenkt, in der 2 5 in die Blaſe. . wird Meſſer und Sonde entfernt 0 im Aten Akt die Herausnahme des Steins vorgenommen. n Be „Opergtian der ph f Die Methoden richten ſich hier nach Reid dorhanbenen Urſachen und der durch dieſe bedingten Art des Uebels. Die Verengerung kann nämlich wem Grind en woe 1) Im inneren Blatte des praeputium, wie es häufig der Fall iſt, ſo daß daſſelbe nur über einen kleinen Theil der e zurückgezogen werden kannn Hier macht man die Incision der innern Lamelle. » Die Vorhaut ift faſt Wache ee Er eee Eichel entzündee: en r be . Hier wird man die Nr beit ER (ii aus⸗ führen; auch wohl noch die entſtandenen Lappen abtragen. 3) Die Vorhaut liegt trichterförmig verlängert vor der Eichel, und iſt wohl zugleich krankhaft entarte ?:: Hier macht man die Cirecumoeis ion