Das Gewebe der organischen Muskeln / von Julius Arnold.

  • Julius Arnold
Date:
1869
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Credit: Das Gewebe der organischen Muskeln / von Julius Arnold. Source: Wellcome Collection.

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    Verbindung und Anordnung der glatten Muskelfasern. Die conlractilen Faserzellen werden durch Kittsubslanz zu Bündeln oder Membranen von wechselnder Dicke vereinigt. Die gegenseitige Verbindung der Fasern geschieht in der Art , dass zwischen mit ihren spindelförmigen MillelstUcken sich anliegenden Fasern zwei oder mehrere mit ihren Enden hereingreifen: eine Anordnung, durch die eine innige Fügung der Gewebs- theile ermöglicht wird. Legen sich die Fasern vorwiegend in der Flüchen— ausbreilung aneinander, so kommt es zu der Bildung von ein- oder mehr- schichtigen Membranen, in denen die in einer Schichte gelegenen Fasern ge- wöhnlich dieselbe Verlaufsrichtung einhalten, wahrend diejenigen der ver- schiedenen Lagen in sehr verschiedenen Richtungen ziehen können. Verbin- den sich die Fasern nicht nur in einer sondern in mehreren Richtungen, so entstehen Bündel von Muskelfasern. Diese haben eine verschiedene Länge und Dicke, ziehen einander parallel, oder kreuzen sich unter spitzen und stumpfen Winkeln, oder sind netzförmig angeordnet und vielfach unter ein- ander verflochten. Aus diesen Differenzen in der Verlaufsrichtung und der Art ihrer gegenseitigen Verbindung erklärt sich die Unregelmässigkeit der Zeichnung an manchen Querschnitten. Während auf dem Querschnitt von Membranen und Bündeln, deren Muskelfasern parallel laufen, neben und über einander liegende Ringe von rundlicher oder eckiger Form mit central oder seitlich gelagerten querdurchschnittenen Kernen getroffen werden, finden sich an Querschnitten von Bündeln mit sehr wechselndem Faserverlauf Quer- und Schiefschnilte der Fasern und'Kerne. Die Menge der Kittsubslanz ist bald eine sehr spärliche, so dass sich die Fasern berühren oder nur durch ganz schmale Kittleislen von einander getrennt werden, bald eine massigere. In dem erste- ren Fall erscheinen auf dem Querschnitt die Muskelfasern mehr als dichtste- hende polygonale Felder, in dem letzteren Fall als rundliche Ringe, zwischen denen mehr oder weniger breite Kiltleisten liegen (Fig. VIu. VII). Die sonst homogene Kittsubstanz enthält ziemlich viele ästige blasse Zellen, deren Ausläufer unter einander anastomosiren. Ausserdem finden sich noch in ihr 0,001—0,002 Mm. grosse, dunkle, glänzende Körnchen, die sich durch diese Eigenschaften von der übrigen Kiltsubstanz unterscheiden und in jedem Präparat in ziemlich grosser Zahl getroffen werden. Sie liegen bald in der Mitte der Kittleislen, bald dicht an dem Rande der spindelförmi- gen Auftreibung der Fasern und sind den Körnern im Kern vollkommen ähn- lich. An Goldpräparaten erscheinen sie dunkelviolett, immer viel dunklet' als andere Theile der Kiltsubstanz. Die Muskelmembranen werden an ihren äusseren und inneren Flächen, die Muskelbündel an ihrer Peripherie von einer bindegewebigen Masse, die meist deutlich fibrillär ist, lockige Bindegewebszüge und elastische Fasern enthält, umgeben. Dieselbe vermittelt bei den ersteren die Verbindung der verschiedenen Schichten, bei den letzteren die der Bündel unter einander.