Volume 1

Handbuch der pathologischen Anatomie / Von Carl Rokitansky.

  • Rokitansky, Karl, Freiherr von, 1804-1878.
Date:
1842-1846 [vol. I, 1846]
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Credit: Handbuch der pathologischen Anatomie / Von Carl Rokitansky. Source: Wellcome Collection.

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    ö hat sie doch wesentlich darin genützt, dass sie den sonst für dynamisch gehaltenen Processen ein anatomisches Element zuwies, und dass sie von diesem letzteren, d. i. seinem be- sonderen Sitze und seiner eigenartigen Natur aus auf eine auch der Allgemeinkrankheit zum Grunde liegende specifische materielle Alienation hinweist, die, soferne sie vor Allem die Blutmasse betrifft, an den Grenzen anatomischer Forschung der Gegenstand chemischer Untersuchung wird. Es gehören hieher die den verschiedenen Crasen z. B. der Hyperinose, der typhösen Crase nach Sitz und Artung eigenthümlichen materiellen Veränderungen in gewissen Solidis. 4. Wie nöthig die anatomische Forschung der erkrank- ten Organe und ihrer Nachbarschaft im Besonderen nicht nur bezüglich des factischen Bestandes, sondern auch der ursäch- lichen Momente zu allen Zeiten gewesen seien, zeigen die Aufklärungen selbst, die sie bei den Anomalien des Volums, der Lagerungsverhältnisse (Brüche, Vorfälle), der Trennun- gen des Zusammenhanges und der Textur bis auf unsere Zeit gegeben hat. 5. Soferne endlich die pathologische Anatomie nicht nur die ausgebildete Krankheit zu erkennen, sondern auch ihre Entstehung, ihre weitere Ausbildung, ihre Abnahme und Aus- gangsweisen überhaupt im materiellen Substrate zu erfor- schen strebt, so wird sie auch insbesondere die Wege ge- wahr, welche die Natur zur Unschädlichmachung und Hei- lung vieler Krankheiten einschlägt. In solcher Weise ist denn der Zweck der anatomischen Bearbeitung der Nosologie: der Forschung nach dem Wesen eines Krankheitsprocesses materielle unwandelbare Grundla- gen und der Folgerung somit überall zuverlässige Prämissen zu geben, den Bereich nosologischer Forschung zu erwei- tern und darin die des menschlichen Verstandes würdigen und ihm zugänglichen Objecte zu bieten — kurz der Pathologie eine breitere und sichere Basis zu verleihen, dieselbe zu einer physiologischen Pathologie zu erheben.