Festigkeit der menschlichen Gelenke mit besonderen Berücksichtigung des Bandapparates zur Habilitationsschrift / ausgearbeitet und der königl. bayer. Ludwig-Maximilians-Universität zu München ; vorgelegt von Dr. med. J. Fessler.
- Ludwig-Maximilians-Universität zu München.
- Date:
- 1894
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Credit: Festigkeit der menschlichen Gelenke mit besonderen Berücksichtigung des Bandapparates zur Habilitationsschrift / ausgearbeitet und der königl. bayer. Ludwig-Maximilians-Universität zu München ; vorgelegt von Dr. med. J. Fessler. Source: Wellcome Collection.
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![3. u. 4 Lendenwirbel 4. u. 5. Lendenwirbel 5. Lendenwirbel u. Kreuzbein Belastung Dclmung Zuwachs Dehnung Zuwachs Dehnung Zuwachs Kgr mm mm 0 100 0 mm 0,8 mm — 0,3 [Vermin- derung*)] mm 2,5 mm 0,6 Entlastet 0 150 0 Bleibende Dehnung 0,6 0 0,5 0,6 + 0,5 Entlastet + 0,5 [Erste Dehnung*)] 3,7 [Bedeut. Zuwachs*)] 1,2 für 100 bis 150 Kgr 0 200 0,3 Bleibende Dehnung 1,1 0,2 1,6 0,5 1,9 2,4 5,4*) 4,2 für 150 bis 200 Kgr Entlastet 0 0,7 1,9 1,6*) zwischen 5. Lendenwirbel Mit 225 Kgr wird die Verbindung und Kreuzbein aufgerissen. *) Bemerkenswert ist der Verlauf der Dehnungen bei zunehmender Be- lastung: 1) Zwischen 3. und 4. Lendenwirbel findet sehr geringe Dehnung statt. 2) Zwischen 4. und 5. Lendenwirbel findet auf der Vorderfläche eine Stauchung statt deswegen, weil der hier von der Wirbelsäule nach hinten offene Winkel von 150° ällmälich aufgebogen wird (durch 50 Kgr bis zu 170°), die vorderen Kanten der Wirbel also einander sich nähern. Bei 80 Kgr Zug- belastung ist dieser Winkel fast gerade gestreckt. Erst bei 150 Kgr erfolgt eine wahrnehmbare Dehnung- 3) Die Verbindung zwischen Lenden Wirbelsäule und Kreuzbein ist sehr dehnbar im Vergleich zu der ganzen übrigen Wirbelsäule, um mehr als 5 mm durch 200 Kgr, um 1—2 mui durch 100 Kgr schon; sie ist auch sehr elastisch und zieht sich bei der Entlastung nach 200 Kgr noch um zwei Drittel der gesammten Ausdehnung wieder zusammen. Dieses Verhalten ist jedenfalls von hervorragender Bedeutung für die möglichst freie und selbständige Beweglichkeit der Wirbelsäule, beziehungs- weise des Rumpfes gegenüber der Basis des Körpers, dem Becken und den daran befestigten unteren Extremitäten. — Die bedeutende Dehnbarkeit und Elasticität gerade dieser sehr dicken Zwischenscheibe kann auch umgekehrt am besten Stössen, die von unten her die Wirbelsäule treffen, als Puffer ent- gegenwirken.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21290398_0138.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)