Festigkeit der menschlichen Gelenke mit besonderen Berücksichtigung des Bandapparates zur Habilitationsschrift / ausgearbeitet und der königl. bayer. Ludwig-Maximilians-Universität zu München ; vorgelegt von Dr. med. J. Fessler.

  • Ludwig-Maximilians-Universität zu München.
Date:
1894
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Credit: Festigkeit der menschlichen Gelenke mit besonderen Berücksichtigung des Bandapparates zur Habilitationsschrift / ausgearbeitet und der königl. bayer. Ludwig-Maximilians-Universität zu München ; vorgelegt von Dr. med. J. Fessler. Source: Wellcome Collection.

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    wurden. Es luussLe also immer der Teil der Kapsel zuerst reissen, der am kürzesten gelasst und zugleich am schwächsten war. Daraus musste wieder eine gewisse Regelmässigkeit in der Bruchform hervorgehen, auf die unten näher eingegangen wird. Die Fibula, welche nur als Stützknocheu des ganzen Gerüstes nicht als Hauptkuocheii am Ge- lenk erscheint, wurde nicht durch ein besonderes Gehäuge in den Zug hereinbezogen, sondern durch eine Querschraube (siehe Fig. 7) an dei- Tibia verankert, so dass der an der Tibia angreifende Zug allerdings auch auf die Fibula sich ver- teilte. Es sollte dadurch eine der natürlichen Verbindung beider Knochen ähnliche Zusammen- gehörigkeit derselben erhalten werden, die da- durch verloren gegangen war, dass die Gelenk- kuochen meist im obern Drittel abgesägt zur Prüfung kamen. Dass diese Verankerung der Fibula zur Prüf- ung des Gelenkes als Ganzes nothwendig war, obwohl die Fibula nicht als solche am Gelenk beteiligt ist, sondern nur durch das ligamentum laterale extern, mit ihm in Verbindung steht, ging aus einigen Versuchen hervor, in denen nur die Tibia und der Femur von einander abgezogen, die Fibula ohne Verankerung mit dem obern Reste des ligamentum interosseum sich selbst überlassen wurde. In diesen Fällen trat, lange bevor die Kapsel riss, ein Abstreben des freien Endes der Fibula nach aussen um mehr als 5 und 10 cm für 100 und 200 Kgr ein; diese Abweichung nahm mit der Belastung stetig zn, das ligament. interosseum, soweit es bei den im obern Drittel abgesägten Knochen noch erhalten war, wurde allmälich ganz durchgerissen. Bezeichnete Erscheinung gibt die Bedeutung der Bandver- bindung zwischen Tibia und Fibula zu erkennen, indem es sich hier um eine Verspannung, Verstrebung beider Knochen handelt, welche das Auseinanderweichen derselben bei Druck oder Zug verhindern soll: p]ine am Kniegelenk nach oben ziehende (oder auch nach unten drückende) Kraft überträgt sich durch das ligamentum laterale