Festigkeit der menschlichen Gelenke mit besonderen Berücksichtigung des Bandapparates zur Habilitationsschrift / ausgearbeitet und der königl. bayer. Ludwig-Maximilians-Universität zu München ; vorgelegt von Dr. med. J. Fessler.

  • Ludwig-Maximilians-Universität zu München.
Date:
1894
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Credit: Festigkeit der menschlichen Gelenke mit besonderen Berücksichtigung des Bandapparates zur Habilitationsschrift / ausgearbeitet und der königl. bayer. Ludwig-Maximilians-Universität zu München ; vorgelegt von Dr. med. J. Fessler. Source: Wellcome Collection.

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    Abgesehen von diesen Malleolai fVacturen wurde nur in einem einzigen Falle Bruch des Tibia-.chaftes (gleich;«eitlg mit Ein- reissen der Gelenkkapsel) erhalten: Es handelte sich um den Unter- schenkel eines 40jährigen Mannes, der wegen tuberkulöser Knie- gelenksentzündung im Oberschenkel amputirt werden musste. Der Kranke konnte schon über ein halbes Jahr lang die erkrankte Extremität nicht mehi- gebrauchen. Der TJuterschenkelkuocheu war infolge dessen stark porotisch. Das Präparat kam 4 Stunden nach der Absetzung mit sammt den Weichteilen zum Versuch. Mit 190 Kgr riss die Tibia in der Mitte nahe der Einspannung ab, die Fussgelenkkapsel zeigte einzelne Risse, doch waren die Seiten- bänder noch teilweise erhalten. Im Uebrigen weicht diese Bruch- belastung eines ganz frischen Präparates von der dei- anderen keineswegs ab. Bei den Zugversuchen wurde ferner unter 12 Fällen nur einmal Aufreissen des Talo-uavicular-Gelenkes, einmal Bruch des Apparatus ligamentos. zwischen Talus und Calcaneus beobachtet. (Ersteres bei einem 34 jähr. Oekonora mit 230 Kgr; letzteres bei einem 41 jähr. Schlosser mit 260 Kgr). Die Bruchbelastung schwankt bei 12 Fällen Erwachsener (vom 21. bis 55. Jahre) zwischen 100 und 320 Kgr (erstere Belastung wurde gefunden beim Fussgelenk einer 38jähr. Taglöhnerin; letztere beim Gelenk eines 21 jähr. Taglöhners. Beide Präparate wurden 2 Tage nach dem Tode (ohne vorherige Injection) geprüft). Das. Fussgelenk der Weiber trägt seinem zierlichen Bau entsprechend weniger; hier schwankt die Bruchbelastung zwischen 100 und 180 Kgr (ersteres bei der 38jähr. Taglöhnerin, letzteres bei einer 52 jähr. Hausirerin [mit 154 cm Kö.rperlänge und 34,5 Kgr Körpergewicht]). Bei den Männern bewegten sich diese Zahlen zwischen 160 und 320 Kgr (ersteres bei einem 35jähr. Schlosser mit J67cm Körper- länge und 45 Kgr Körpergewicht, letzteres bei dem 21 jähr. Taglöhuer). Die mittlere Bruchbelastung berechnet sich für Weiber aus 6 Fällen auf 133 Kgr, für Männer aus 9 Fällen auf 248 Kgr, für beide Geschlechter zusammen aus 15 Fällen auf 220 Kgr. Bei gleichen Individuen wurde mehrmals ein Unterschied um etwa 10 bis 20 Kgr zwischen rechtem und linkem Fussgelenk zu