Prinzipien und Technik der heutigen Wundbehandlung / von Max Jaffé.

  • Jaffé, Maximilianus, 1841-
Date:
[1898]
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Credit: Prinzipien und Technik der heutigen Wundbehandlung / von Max Jaffé. Source: Wellcome Collection.

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    beständig hiiieinströint und durch irgend welche Oeffnungen das zweite Gefäss wieder verlässt. Die Wirkung dieses einfach strömenden Wasserdampfes ist eine sehr mächtige. Es sind indessen (allerdings in einer Zeit, da man die grossen und beiläufig für unsere Zwecke vollkommen genügenden Wirkungen desselben noch nicht recht erkannt hatte) mannigfache Versuche gemacht worden, um diese Kraft noch zu steigern. Ich sehe von einer historischen Darstellung der einschlägigen Bestrebungen ab, und will dieselben bloss faktisch be- leuchten. Es lag nahe zu glauben, dass, wenn Wasserdampf (der ja bekanntlich unter den gewöhnlichen Verhältnissen loo^ C. zeigt) auf noch höhere Temperaturen erhitzt wird, die sterilisirende Wirkung desselben steige. Das Vorhaben, strömenden Wasserdampf auf mehr als loo*^ zu bringen, wird am einfachsten dadurch erreicht, dass der entwickelte Wasserdampf nachträglich durch sehr heiss gehaltene Metallröhren (Flintenläufe [v. Esmarch'scher Versuch]) hin- durchgeleitet wird. Hierbei zeigte sich aber sofort das Umgekehrte dessen, was vielleicht hätte vermuthet werden können: Es sank nämlich die sterilisirende Kraft des Wasserdampfes bei weiterem Erhitzen desselben. Dieses auf den ersten Blick vielleicht auffallend er- scheinende Faktum ist indessen einer Deutung sehr wohl zugänglich. Die allgemein übliche und in den Büchern sich findende Erklärung ist die, dass bei weiterem Er- hitzen der Wasserdampf „trocken wird, somit die Eigen- schaften der erhitzten trockenen Luft annimmt, von welcher letzteren wir ja allerdings wissen, dass ihre sterilisirende Kraft weit zurücksteht hinter der des gewöhnlichen kochenden Wassers und auch hinter der des hundert- gradigen Wasserdampfes. Bei dieser Erklärung bin ich in- dessen nicht im Stande, eine wirkliche Vorstellung zu gewinnen; der erhitzte Wasserdampf bleibt doch immer Wasserdampf und gewinnt durch die Erhöhung seiner Temperatur durchaus keine Aehnlichkeit mit heisser Luft, 4*