Leitfaden des Röntgen-Verfahrens / unter Mitarbeit von Professor Dr. Hildebrand [and others] ; herausgegeben von Ingenieur Friedrich Dessauer und B. Wiesner ; mit 69 Abbildungen.

  • Dessauer, Friedrich, 1881-1963.
Date:
1903
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Credit: Leitfaden des Röntgen-Verfahrens / unter Mitarbeit von Professor Dr. Hildebrand [and others] ; herausgegeben von Ingenieur Friedrich Dessauer und B. Wiesner ; mit 69 Abbildungen. Source: Wellcome Collection.

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    die eben noch hinreichende Durchdringungsfähigkeit besitzen, harte Bilder entstehen, wenn die Durchdringungsfähigkeit grösser als nötig gewählt wird. Von diesen in der Photographie übliehen Bezeichnungsweisen hat man sich gewöhnt, solche Röhren weich zu nennen, die weniger durchdringungsfähige Strahlen erzeugen. Röhren, die durchdringungs- kräftigere X-Strahlen aussenden, heissen hart. Scharfe Unterscheidung giebt es hierbei naturgemäss nicht. Die Qualitäten der Strahlen sind unendlich verschieden und gehen in unendlicher Feinheit ineinander über. Zugleich ergiebt sich mit Rücksicht auf die Bildqualität die Regel, immer möglichst „weiche Röhren zu verwenden, solche, deren Strahlen eben noch hinreichende Durchdringungsfähigkeit besitzen, um den zu beobachtenden Körper zu durchleuchten oder zu radiographieren. Der Härtegrad der Röhren nimmt also mit ihrem Vakuum zu. Weich sind Röhren, die noch verhältnismässig viel Gas enthalten. Dies sind zugleich diejenigen, in denen die X-Strahlen am reichlichsten auftreten und die dem Strome den geringsten Wider- stand entgegensetzen. Infolgedessen sind gerade diese Röhren den Schädlichkeiten der Schliessungsinduktion, der Erwärmung und Zerstäubung des Platins am meisten ausgesetzt. 87)Fortsetzuiig. Jede Röhre wird durch den Gebrauch härter. Das zerstäubte Die Aen- Metall Schlägt sich an den Griaswänden nieder und occludiert beim derang der Bohren- Erkalten Gas.*) Dieses Gas kann wohl anfangs durch Erhitzung Qualität. der Wände wieder teilweise frei gemacht werden, aber das Mittel hilft nur für kurze Zeit, und wahrscheinlich zum guten Tpil dieser Occlusion ist es zuzuschreiben, dass der Gasgehalt der Röhre beim Gebrauche abnimmt, ihr Widerstand wächst, die Durchdringungs- kraft der erzeugten Strahlen zunimmt, dagegen die Strahlenmenge geringer wird — mit einem Worte: die Röhre härter wird. Nach einiger Zeit sind die erzeugten Strahlen wegen ihrer zu grossen Durchdringungsfähigkeit nicht mehr verwendbar. 88)Fortsetzniig. Diesem Missstande sucht man abzuhelfen, einmal durch mög- Die Regene- j^igjjg^ rationellen Gebrauch der Röhren, die man nicht mehr belastet, nerverfahreii. als es nötig ist, dann aber durch die sogenannten Regenerierver- fahren, die zum Zweck haben, der Röhre wieder Gas zuzuführen. *) Man sieht diese niedergeschlagenen Metallteilchen als dunkeln Belaa: an den Glaswänden.