Schussverletzungen des Auges / beobachtet von Hermann Cohn.

  • Hermann Cohn
Date:
1872
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Credit: Schussverletzungen des Auges / beobachtet von Hermann Cohn. Source: Wellcome Collection.

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    Vorwort. Im Juli 1870, wenige Tage nach der Kriegserklärung, meldete ich mich beim St. Johanniter- Orden zur freiwilligen ärztlichen Thätigkeit. Am 6. Aug. erhielt ich von Sr. Excellenz, dem Herrn Ober- präsidenten Grafen Stoib erg die Aufforderung, gemeinsam mit den Herren Med.-Rath Prof. Dr. Spie- gelberg, Prof. Dr. Waldeyer, Dr. Frankel, Dr. Grempler, Dr. Soninierbrodt und dem nor- wegischen Arzte Dr. Finne unter Füiirung des Herrn Prof. Dr. Fischer nach dem Kriegsschauplatze mich zu begeben. Bald nach der Schlacht bei Spichern wurden in der Umgegend von Saarbrücken eine Anzahl Lazarethe errichtet; eines derselben wurde in den Schlafhäusern der Kgl. Grube Heinitz etablirt. In letzterem habe ich erst als ordinirender und später als dirigirender Arzt in den Monaten August und September 1870 gewirkt. Aus den Saarbrücken passirenden „A ug en v erw un deten bildete ich in Heinitz eine eigene Station; gleichzeitig behandelte ich auch in den Lazarethen zu Forbach, Neunkirchen und Saarbrücken, von den oben genannten geehrten Collegen zugezogen, die an den Augen verletz- ten Soldaten. Nach Evacuation der Saarbrücker Lazarethe kehrte ich mit der Expedition im Oktober nach 'Breslau zurück und fand sowohl in meiner eigenen Augenheilanstalt, als auch bei einem Besuche des Berhner Barackenlazareths in der Abtheilung und durch die Güte des Herrn Professor Dr. Fischer Gelegenheit, Schussverletzungen des Auges zu beobachten. Ueber die Gesamnitthätigkeit des Lazareths zu Heinitz ist in dem von Herrn Prof. Fischer unter dem Titel ,,Vor Metz erstatteten Generalberiehte der Expedition ausführlich referirt worden. Meinen Beobachtungen über ,,Au gen s c h uss v erletzun gen ist in dem genannten Werke ein beson- derer Abschnitt gewidmet. Bei der Bedeutung dieses bisher wenig bearbeiteten und doch besonders wegen der sympa- thischen Augenleiden wichtigen Theiles oculistisch'^r Casuistik schien es mir nicht unangemessen, denselben durch Separat-Abdruck den specielleu Fachgenossen näher zu bringen.