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Credit: Gehirn und Kultur / von Georg Buschan. Source: Wellcome Collection.
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![Während also beim erwachsenen Menschen das Verhältnis des Gewichtes des Rückenmarks zu dem des Gehirns ungefähr 2“/o aus- macht, beträgt es bei den Anthropoiden schon gegen 6'Vn, bei den übrigen Säugetieren steigt es auf 23—41 an usw. Es lag nahe, auch den Behältern für Gehirn und Rückenmark Beachtung zu schenken und zu prüfen, wie sich der Rauminhalt der Schädelhöhle zu dem des Rückenmarkkanals bei Menschen und höheren Tieren verhält. Ranke hat gleichfalls diesen Verhältnissen Rechnung getragen, indem er Messungen dieser beiden Höhlen an einer Reihe Skelette vorgenommen hat. Diese haben ein ähnliches Verhältnis wie für den Inhalt der beiden Höhlen ergeben. Das Verhältnis des Wirbel säulenkanals zur Schädelhöhle beträgt bei Menschen erwachsenen Drangs 18,4% (cf) bzw. 22,6 «/o (9) Schaf 77% Wolf 80% Ziege, Hirsch !17% Pferd 112% Kuh 146% Krokodil 720% Der Mensch ist hiernach bezüglich der Grösse seines Schädelbinuen- raums zum Binnenraum der Rückgratshöhle um mehr als das Doppelte so günstig gestellt als der Drang; ungleich weit höher steht er aber in dieser Hin.sicht über den übrigen Tieren. Xadi allen diesen Untersuchungen kann es keinem Zweifel unter- liegen, dass der Mensch bezüglich seines r e 1 a t i v e n G e w i c h t e .s von Hirn und Rückenmark bei weitem an der Spitze der Tierwelt steht. Weitere Untersuchungen Rankes in der angedeuteten Richtung führten zu dem Ergebnis, dass das absolute Hirn- und Rückenmarks- gewicht mit dem absoluten Körpergewichte der Säugetiere Avächst: zu ■einem scliAvereren Körper gehört ein schwereres Gehirn und Rückenmark. Anders verhält es sich mit dem relativen Gewicht. Je kleiner und leichter ein Säugetier ist, um so schwere]’ wird relativ zum Körper- gewicht sowolil Gehirn als auch Rückenmark. Die Ratte z. B., die lüOÜ Mal leichter ist als ein Pferd (Körpergewichte 272,5 : 260 000 g) besitzt ein mehr als 3 Mal so schweres Gehirn als das Pferd; denn bei jener beträgt es 2,01, bei diesem 587 g, d. h. nur etwa 300 Mal so viel, während das Pferdegehirn eigentlich 1000 Mal so viel wiegen müsste, wenn ein einfaches Verhältnis zwischen Hirngewicht und Körper- gewicht ])estünde. Ein mathematisch festliegendes Verhältnis zwischen Hirn- und Kör])ergewicht, so schliesst Ranke, scheint dennoch wohl zu bestehen, aber mit welcher Gesetzmäfsigkeif dasselbe verläuft, ent- V f 4 f.:](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22408836_0014.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)