Pathologische Untersuchungen.

  • Henle, Jacob, 1809-1885.
Date:
1840
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Credit: Pathologische Untersuchungen. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University.

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    iinuilät des Gewebes fortpflanzen, da die Lympfgefässslä'mme zwischen den Drüsen nicht ergriffen sind, sondern es muss eine Materie eingeführt werden, welche, durch die Lymphge- fässe nnr fortgeleitct, in den Drüsen erst ihre Wirkung ent- faltet. Alle übrigen Veränderungen, die Anschwellungen der Venen, Blutungen, Petechien, Erweichung verschiedener Ge- webe und auch der Häute des Darms sind nicht conslant und können als Folgen der Veränderung des Bluts von den Lymph- drüsen aus angesehen werden. Wenn diese Deutung richtig ist, so würde sich das Peslconlagium von dem Contagium der bisher befrachteten Krankheiten dadurch unterscheiden, dass es nicht wie dieses auf der Haut, sondern innerhalb derLympbge- fässe und Drüsen 6ich entwickelt, gleichsam ein Parasit der Lymphe. Organisation des Contagium, Nachdem gezeigt worden ist, dass das Contagium eine mit individuellem Leben begabte Materie ist, die sich nach Art der Thiere und Pflanzen reproduciren, durch Assimilation organi- scher Stoffe vermehren kann, und parasitisch auf dem kranken Körper lebt, eo entsteht die Frage, wie der bis jetzt noch un- gesehene Leib dieses Parasiten beschaffen sei, dessen Lebens- äusserungen sich so deutlich und verheerend zu erkennen ge- ben. Es liegt in den Gesetzen der menschlichen Phantasie, dass man dem Contagium, wenn man es einmal für et- was Lebendiges hielt, eine von den Formen zuschreiben musste, welche die bekannte organische Welt unsern Sinnen darbietet; darum rieth man auf Insecten in den früheren kind- lichen Zeiten der Naturforschung (einzelne kindliche Gemüther thun es noch heute) und als die mikroskopischen Thiere ent- deckt waren, konnten mit noch besserem Rechte die Infusorien beschuldigt werden, Contagium und Miasma zu seiu. Jetzt liegt es fast noch näher, das Contagium sich mit einem vege- tabilischen Leib zu deuken, da man täglich mehr die grosse Verbreitung, die rasche Vermehrung und die Lebenszähigkeit der niederen mikroskopischen Pflanzenwelt kennen lernt. Diese Vermuthung erhielt eine mächtige Stütze durch die Beobach- tungen , welche in den letzten Jahren Bassi und Audouin über eine contagiösc oder miasmatisch - conlagiösc Krankheit