Handatlas der Anatomie des Menschen / bearbeitet von Werner Spalteholz.

Date:
1907-1909
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Credit: Handatlas der Anatomie des Menschen / bearbeitet von Werner Spalteholz. Source: Wellcome Collection.

    18/410 (page 486)
    527. Bleibendes Gebiß des Unterkiefers, von oben. (Die rami mandibulae sind abgesägt.) Milchzähne (dentes decidui) (s. Fig. 522) sind, im Ober-und Unterkiefer auf jeder Seite je 5 vorhanden, und zwar: 2 Schneidezähne, 1 Eckzahn und 2 Mahlzähne. Sie gleichen mit Ausnahme der ersten Mahlzähne der Form nach in der Hauptsache den entsprechenden bleibenden Zähnen, sind jedoch im allgemeinen kleiner und zarter. Die Kronen der Schneide- und Eckzähne sind verhältnismäßig breiter und kürzer, ihre Wurzeln ziemlich lang und sehr dünn. Die Milchzähne stehen mehr senkrecht in den Kiefern. Besonders charakteristisch ist der stark entwickelte, wulstartige Schmelzrand, mit welchem die Krone nach der Wurzel zu abschließt. Die Milchschneidezähne sind in ihren Kronen den bleibenden sehr ähnlich. Die Wurzel des oberen medialen ist von vorn nach hinten etwas flach gedrückt, diejenige der anderen ist drehrund. Das „Wurzelmerkmal“ (s. S. 482) ist an den oberen deutlich ausgeprägt, an den unteren unbeständig. Die Milcheckzähne ähneln den bleibenden sehr; die Wurzeln sind rundlich und nach dem ersten Mahlzahn zu gerichtet. Milchmahlzähne. Der obere erste kommt in zwei Formen vor. Entweder er gleicht in seiner Krone, namentlich in deren Kaufläche, nahezu dem bleibenden ersten Backen- zahn; dann ist die Kaufläche dreieckig und durch eine sagittal gestellte Furche in einen Wangen- und einen Zungenhöcker geteilt. Oder es ist die Kaufläche von vorn nach hinten breiter, der Wangenhücker läuft mehr in eine Schneide aus, und hinter dem Zungenhöcker tritt ein zweiter kleinerer auf. Die Wangenfläche besitzt regelmäßig vorn unmittelbar über dem Zahn- hals einen stumpfhöckerigen Vorsprung. Der obere zweite Milchmahlzahn gleicht durchweg dem ersten bleibenden oberen Mahlzahn. Beide obere Milchmahlzähne besitzen drei Wurzeln, die in Lage und Form im allgemeinen denjenigen der bleibenden gleich sind, dabei aber mit ihren Spitzen weit auseinander weichen.