Mythologus, oder gesammelte Abhandlungen über die Sagen des Alterthums / Von Philipp Buttmann... Nebst einem anhang über das geschichtliche und die anspielungen im Horaz.
- Philipp Karl Buttmann
- Date:
- 1828-1829
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Credit: Mythologus, oder gesammelte Abhandlungen über die Sagen des Alterthums / Von Philipp Buttmann... Nebst einem anhang über das geschichtliche und die anspielungen im Horaz. Source: Wellcome Collection.
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![ren wären. Es geht also deutlich hervor, dafs yQwrjldxcc- tog überhaupt eia Beiwort von Göttinnen war, und, von ijlaxuxt] in seiner gewöhnlichen Bedeutung, die weibliche, so wie etwa oxrjmovxog die männliche Würde bezeieh- nete. Dafs aber bei Homer nur Artemis dies allen Göt- tinnen gemeinsame Beiwort hat (sie hat. es denn doch nur dreimal), das erklärt sich, so wie der ähnliche Fall mit manchem andern Homerischen Beiwort, hinreichend aus dem Versbau und aus dem Vorgang alter gangbarer Volksgesänge, wodurch solche Beiwörter allmählich auch ohne innere Nothwendigkeit feste Beiwörter wurden. Auf jeden Fall dünkt mich kein verwerflicher Belag für diese Erklärung des Beiwortes y^oo^Xanaxog die Stelle in der Odyssee ö, 122 ff. Dort lieifst es, Helena sei aus ihrem Gemach gekommen yfyrgmdi ypvorjlaxccxcp tlxvtcc und so- gleich wird beschrieben, wie ihr die Sklavinnen ihr Spinn- geräthe hinstellten, mit der ausführlichen Erwähnung, dafs die thebäische Königin ihr solches, nehmlich Xyvoe^v V rj’kay.äx rjv xukctQov xt vnonvulov, geschenkt habe. Auf der andern Seite ist von äxQaxxog keine Spur, dafs es je- mals das Bohr geheifsen habe, und den Pfeil bezeichnet es nur in einigen ganz poetischen, tragischen und lyri- schen Stellen, die also nur durch die eine alte Uebertra- gung, von einem dünnen und länglichen an beiden Enden dickeren Gegenstand auf den andern, hinreichend begrün- det sind. 7/Äax«xrj aber ist wirklich vom Bohr und Halm gebraucht worden; dies sagen die alten Lexikographen ganz bestimmt und zwar vom Schilf und vom Getreide; wiewohl sie es nur mit einer Stelle des Aeschylus bele- gen, der nolvr/ld-Aaxog als Beiwort der Stromufer brauchte (Scho/. Victor, ad II. n, 183. ap. Heyn. p. 784. Hesycli. in der zweiten Glosse HXaxäxr]')- aber es findet sich auch noch in diesem Sinn bei Theophrast. hist. pl. 2, 2., wo die Schäfte des Rohrs zwischen den Knoten t]Xanaxai ge- nannt werden. Gegen die hierauf sich gründende Annahme, dafs das Spinngeräthe von dem Rohre seinen Namen habe, erheben sich mir indessen mehre Zweifel, wovon der bedeutendste der Homerische Gebrauch ist. Bei diesem nehmlich sind](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b29295579_0727.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)