Untersuchungen über Osteomalacie und Rachitis : nebst Beiträgen zur Kenntniss der Knochenresorption und -apposition in verschiedenen Altersperioden und der durchbohrenden Gefässe / von Gustav Pommer.
- Pommer, Gustav
- Date:
- 1885
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Credit: Untersuchungen über Osteomalacie und Rachitis : nebst Beiträgen zur Kenntniss der Knochenresorption und -apposition in verschiedenen Altersperioden und der durchbohrenden Gefässe / von Gustav Pommer. Source: Wellcome Collection.
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![sich jedoch erst im letzten Abschnitte die geeignete Stelle, nachdem wir uns vorher an der Hand meiner Untersuchungen an rachitischen Knochen von der Uebereinstimmung der Knoehenveränderung bei der Kachitis und Osteomalacie überzeugt und damit eine Basis er- langt haben werden, von welcher aus sich das Verhältniss dieser beiden Krankheiten zu einander betrachten lässt. Dritter Al)sc]initt. Untersuchungen au rachitischen Knochen. Unter Anwendung passender Untersuchungsmethoden kann man sich an den Knochen rachitischer Kinder leicht davon überzeugen, dass die Knochensubstanz derselben in auffallend grosser Verbrei- tung und Ausdehnung kalklos und weich ist. Ebenso wie in den osteomalacischen Knochen sind auch in den rachitischen die Binnen- räume und Oberflächen in ihrer Gesammtheit oder zum weit über- wiegendsten Theil und zwar in einer im Allgemeinen sehr auf- fallenden Dickenausdehnung mit kalkloser Knochensubstanz bekleidet. Dieses Verhalten findet sich in den verschiedensten Skelettheilen rachitischer Kinder und ist darauf zurückzuführen, dass die Ver- kalkung der neuapponirten Knochenpartien mehr oder weniger voll- ständig und dauernd ausbleibt. Ueber die Ursache dieses Aus- bleibens der Verkalkung konnte ich in den rachitischen Knochen gleichwie in den osteomalacischen mittels des Mikroskopes keine befriedigende Aufklärung gewinnen. Gegenüber der Uebereinstimmung, in welcher sich demnach die Resultate meiner Untersuchungen an rachitischen und osteomalaci- schen Knochen befinden, treten die Eigenthümlichkeiten, welche die rachitischen bezüglich der periostalen und intracartilaginösen Ossi- ficationsvorgänge in Folge des Umstandes zeigen, dass die rachi- tische Veränderung gewöhnlich während der Zeit des lebhaftesten extrauterinen Knochenwachsthums zur Entwicklung und Ausbildung gelangt, völlig in den Hintergrund und ebenso auch der Umstand, dass mir in den untersuchten rachitischen Knochen keine Stelle auf- stiess, welche mich, analog den im vorhergehenden Abschnitte be- schriebeneu, von dem Vorkommen einer Kalkberaubung hätte über- zeugen können.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b2107270x_0226.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)