Untersuchungen über Osteomalacie und Rachitis : nebst Beiträgen zur Kenntniss der Knochenresorption und -apposition in verschiedenen Altersperioden und der durchbohrenden Gefässe / von Gustav Pommer.
- Pommer, Gustav
- Date:
- 1885
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Credit: Untersuchungen über Osteomalacie und Rachitis : nebst Beiträgen zur Kenntniss der Knochenresorption und -apposition in verschiedenen Altersperioden und der durchbohrenden Gefässe / von Gustav Pommer. Source: Wellcome Collection.
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![kalklosen Ringe um Havers'sche Canäle; an den Stellen aber, wo die kalklose Knochensubstanz nur Theile der Cireumferenz von Ca- nälen und Räumen und Partien der Knochenoberflächen bekleidet, da gibt es meist viele Abstufungen in ihrer Dicke. Ich beschränke mich darauf, anzugeben, zwischen welchen Maassen sich die Dicke der kalklosen Knochenpartien in den angeführten Fällen hält. Die geringste haben die kalklosen Zonen in den Binnenräumeu der Tibien (I und II), nämlich 1 und 3 ^c bis zu 9 und 11 /<; ähnlich verhalten sich zumeist auch die kalklosen Knochenpartien im Stirn- beine, im Sternum und in der 4. Rippe (III), ferner in den Tibien (III und IV), jedoch kommt es hier daneben auch zu einer Dicke von 15—19 f.1 und stellenweise sogar zu der von 30 /.i (Stirnbein III, Tibia IV). Ebenso erreichen auch unter dem Perioste der medialen Fläche und inneren hinteren Kante der Tibien (I, II, III) kalklose zumeist geflechtartig gebaute Knochenpartien, welche Vorsprünge um noch offene Gefässräume bilden, hier und da die Breite von 38 /^i und noch darüber. In den Scheitelbeinen (I, II), im Stirnbeine und in den Rippen (IV) messen die kalklosen Knochenpartien überwie- gend 5—7 /-i bis zu 15 —19 //, in der 5. Rippe (III) gewöhnlich 7—11 ß bis zu 13—19 f.1, ausserdem aber und ebenso in der 3. Rippe (IV) und in den früher genannten Scheitelbeinen, stellenweise bis zu 26, 30 /t und darüber. In der Tibia der 20jährigen Magd (V) misst die Dicke der kalklosen Knochenpartien 3—15,«; in der hyperostotischen Ti- bia (VI) 3—34 ^/, in der atrophischen Patella (26) bis Ib /.i] im Darm- beine (24) am öftesten 5 ,«, an periostalen Vorsprängen und Sehnen- ansätzen desselben auch bis 19 /<, in der 4. Rippe desselben Falles 3—15 f.1 u. s. w. Bei Vergleichung dieser Zahlen wird unmittelbar ersichtlich, dass nicht nur in Betreff der Dickenausdehnung der einzelnen kalklosen Knochenpartien in jedem Knochen und an den verschiedenen Ab- schnitten eines Knochens, sondern dass auch zwischen den Dicken- maassen, welche an den kalklosen Knochenpartien in den verschie- denen Knochen am häufigsten und im Mittel vorkommen, ziemlich deutliche Unterschiede bestehen. Ich gehe nun daran, die Abgrenzung der kalklosen Knochen- partien gegen den kalkhaltigen Knochen zu besprechen. Die Abgrenzung der kalklosen Knochenpartien ist eine verschie- denartige. Es sind dieselben von der kalkhaltigen Knochensubstanz entweder durch eine lacunäre Kittlinie abgetrennt, oder sie gehen vermittelst eines verschieden breiten körnig-krümeligen Grenzstrei-](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b2107270x_0040.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)