Die Krankheiten des Gehirns und seiner Adnexa im Gefolge von Naseneiterungen / von R. Dreyfuss.
- Dreyfuss Robert.
- Date:
- 1896
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Credit: Die Krankheiten des Gehirns und seiner Adnexa im Gefolge von Naseneiterungen / von R. Dreyfuss. Source: Wellcome Collection.
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![Dir 40iährige Frau war Ende Dezember 1894 wegen eines nach (?) (lei- lintferniing von Nnsenpolypcn entstandenen Highmorshöhlenenipyenis ausserhalb des Krankenhauses operiert worden, anscheinend fand eine Extraktion des rechten obern Eckzahns statt und Perforation der Alveole desselben. Ende April erkrankte sie meder mit Mattigkeit, Schmerzen in allen Gliedern, sowie i]n Hals und Rücken. Bei der Aufnahme (8. Mai) Temp. yi),?; ausser Schnierzhaftigkeit der Hals- und Brustwirbelsäule und gering- gradigem Eiterabfluss aus der Zahnlücke nichts nachweisbar. Nach einigen Tagen, während deren das Fieber fortdauerte, stellte sich leichte Pupillen- starre ein, die Temjjeratur sank unter die Norm, Patientin wurde somnolent und starb am 13. Mai. Die Sektion ergab einen hühnereigrossen, mit stinkendem Eiter ge- füllten Abscess im rechten Schläfenlappen, basilare, eitrige Meningitis des Kleinhirns, sowie Meningitis spinalis. Die Basis des rechten Schläfenlappens war mit der Mitte der mittleren Schädelgrube verwachsen. Hier fand sich nach aussen vom Foranien rotundum und ovale ein pfenniggrosser Defekt in der Schädelbasis, der durch fungusartig herauswuchernde, eitrig-fibrinöse Beläge, sowie durch eine derbe Bindegewebsschwarte ersetzt war. Von hier aus gelangte die Sonde mit Leichtigkeit durch die eitererfüllte Highmors- höhle und von da durch die Alveole des Eckzahns in die Mundhöhle. Es ist hier also der seltene Fall eingetreten, dass der Eiter nach Durchbrechung der hin l ern obern Highmorshöhlenwand durch die Fossa pterygo-palatina, sowie den gros.sen Keilbeinflügel hindurch sieh einen Weg ins Gehirn ge- bahnt hat. Der vierte Fall war ebenfalls dentalen Ursprungs. IV. Beobachtung von Panas 1895. Die sehr ausführlichen klinischen Beobachtungen mögen im leicht zugänglichen Original nachgelesen werden; ich will hier nur einen kurzen Auszug geben. Sljähriger Magazingehilfe wird am 16. April 1894 aufgenommen. Seit anfangs April bemerkte derselbe eine stärkere, rechtsseitige Nasensekretion von eitrigem, übelriechendem Charakter. Ein Molarzahn des rechten Ober- kiefers ist etwas kariös. Trotz Behandlung des Zahns dauern die Zahn- schmerzen fort. Am 13. April bemerkt er, dass er das Sehvermögen auf dem rechten Auge verloren hat. Zu gleicher Zeit treten heftige Schmerzen auf der ganzen rechten Gesichtsseite, im Auge und hinter demselben auf. In wenigen Stunden schwellen Lider, I^idbindehaut und Wange stark an. Fieber und Schüttelfröste in den nächsten Tagen. Am 16. April konstatiert man: das rechte Ober- und Unterhd, ebenso die rechte Wange ist geschwollen; kein Sekret auf den Lidern. Starke spontane und Druckempfindlichkeit. Starke Chemosis, Unbeweglichkeit des Bulbus. Pupille und Cornea normal. Die Papille ist leicht entfärbt, die Venen erweitert, nicht pulsierend, die Arterien verengert. Der Kranke besitzt kaum Lic'htempfindung auf diesem Auge. 17. April. Incision des'Oberhds am Orbitalbogen ergiebt einige Tropfen Eiter.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21716857_0012.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)