Die Vererbung und Bestimmung des Geschlechtes : zwei Vorträge, gehalten in der Gesamtsitzung der naturwissenschaftlichen und der medizinischen Hauptgruppe der 84. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Münster i.W. am 19. September 1912 / von C. Correns und R. Goldschmidt.
- Carl Correns
- Date:
- 1913
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Credit: Die Vererbung und Bestimmung des Geschlechtes : zwei Vorträge, gehalten in der Gesamtsitzung der naturwissenschaftlichen und der medizinischen Hauptgruppe der 84. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Münster i.W. am 19. September 1912 / von C. Correns und R. Goldschmidt. Source: Wellcome Collection.
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![— 68 — bringt sein Vortrag- (S. 122). In Fig-. 10 (S. 67) sind die fünf Versuche Doncasters in derselben Weise zusammengestellt, wie in Fig. 9, aber mit der Bezeichnung Goldschmidts versehen. phyio- Wenn auch im einzelnen noch vieles unklar ist, genetisches, könueu wir doch kaum daran zweifeln, daß schließlich die mendelistische Auffassung der Geschlechtsbestimmung durch¬ dringen wird. Eine Hauptschwierigkeit scheint mir die phylogene¬ tische Entstehung der zwei Geschlechter aus dem gemischtgeschlech- tigen Zustand zu sein, sobald wir uns auf diesen Standpunkt stellen. Denn wir müssen wohl annehmen, daß von dem gemischtgeschlech- tigen Urzustand sowohl das weibliche als das männliche Geschlecht, jedes für sich (wenn auch vielleicht nicht immer gleichzeitig), ent¬ standen ist^), und nicht erst das eine Geschlecht und daraus dann das andere. Der Stammbaum muß etwa die Form A haben, nicht die Form В oder C. 5 $ 2 //\ i i А cT 9 В cf С $ i ^ Damit fällt aber die Möglichkeit, sich das Dominieren der einen Tendenz über die andere mit Hilfe der Presence- und Ab¬ sence-Hypothese klar zu machen. Doch soll hierauf nicht mehr näher eingegangen werden. IV. Zusammen- Ich Diuß zum Sclilusse eilen, fassnng. ]3jg experimentellen wie die zytologischen Unter¬ suchungen des letzten Jahrzehntes haben es wahrscheinlich ge¬ macht, daß bei den getrenntgeschlechtigen Wesen, Tieren und Geben wir dem gemischtgeschlechtigen Zustand die Erbformel gg'ÎDÎÏÏÎZZ (wobei ^ und sdì die Anlagenkomplexe für die weiblichen und die männlichen G-eschlechtscharaktere und Z einen Faktor darstellt, der für die charakteristische Entfaltung [einhäusig oder zwittrig] sorgt), so werden aus einem Teil der Indi¬ viduen durch einen neu entstandenen Faktor F, der die Unterdrückung der An¬ lagen SJÎSJi oder die Förderung der Anlagen 3^5 bedingt, die Weibchen, und aus einem andern Teil der Individuen durch einen neu entstandenen Faktor M, der für die Unterdrückung der Anlagen 55 oder die Förderung der Anlagen SJÌSJÌ sorgt, die Männchen.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b18022947_0081.JP2/full/800%2C/0/default.jpg)