Ueber Vorstellungs-Elemente und Aufmerksamkeit : ein Beitrag zur experimentellen Psychologie / von Ernst Fränkl.
- Fränkl, Ernst.
- Date:
- 1905
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Credit: Ueber Vorstellungs-Elemente und Aufmerksamkeit : ein Beitrag zur experimentellen Psychologie / von Ernst Fränkl. Source: Wellcome Collection.
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![Einführung in die vorliegende Arbeit. Was verstellt man unter Vorstellungselementen? § i. Allgemeine psychologische Beobachtungstatsachen über die verschiedenen Vorstellungstypen. Zu den wichtigsten und interessantesten Problemen der modernen Psychologie ; dürfen und müssen jene Untersuchungen gezählt werden, welche uns Aufschluß ] geben über die individuellen Unterschiede in der Art unseres Vorstellens und i Behaltens, da durch sie ein sehr tiefer Einblick in den bekanntlich äußerst ! komplizierten Mechanismus unserer Gedächtnisarbeit erhofft werden darf. Diese | Hoffnung wird heute schon dadurch am besten genährt, daß bereits eine Fülle 1 von sehr interessanten Versuchsergebnissen und Beobachtungen diesbezüglicher Art vorliegen. Daß das Material an Sinneseindrücken, aus denen sich die Vorstellungen der einzelnen Menschen aufbauen, wesentlich verschieden ist, das zeigte zuerst C har cot,1) der Leiter des Salpetriere in Paris, und sein Assistent Ballet.'2) Charcot hat durch psychopathologische Untersuchungen festgestellt, daß die repro- duzierten Vorstellungen des Menschen nicht immer dem gleichen Sinnesgebiet entlehnt sind, sondern daß die einen Individuen mehr in Vorstellungen früher wahrgenommener Dinge (Objekte oder Vorgänge), die anderen in innerlich gesprochenen Worten «denken*. (Das Wort «Denken* ist in unseren Aus- uhrungen stets als zusammenfassende Bezeichnung jeder Art der vorstellenden Tätigkeit gebraucht.) Im ersteren Falle sprechen wir von «gegenständlichem*, «sinnhch-anschauhchem« oder auch «sachlichem Vorstellen*, wobei dieherkömm- iche Psychologie wieder Phantasievorstellungen von Erinnerungsvorstellungen trennt, indem sie als letztere die inneren Abbilder „bestimmter“ früher wahr- er, ^vTener °bjfu1tf °der Vorgänge bezeichnet, welcher Beziehung die Phantasie- .n WoSr Cntbehren; m lGtZterem Falle reden wir kurzweg vom «Denken vorstcnenrCDi/ard ““t -aUCh’ daß die Individuen die Wortbilder verschieden vorstellen. Die einen «hören* die akustischen Klangbilder der Worte, das heißt: S Srir,?t:.-VOrleSU,ng1en Über die Krankheiten ries Nervensystems, ,886 Lemzw ) Ballet, ehe mnerhehe Sprache, deutsch von Bongen, Leipzig u. Wien 1](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b28100116_0015.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)