Ueber Vorstellungs-Elemente und Aufmerksamkeit : ein Beitrag zur experimentellen Psychologie / von Ernst Fränkl.

  • Fränkl, Ernst.
Date:
1905
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Credit: Ueber Vorstellungs-Elemente und Aufmerksamkeit : ein Beitrag zur experimentellen Psychologie / von Ernst Fränkl. Source: Wellcome Collection.

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    Kapitel II. Versuche zur Feststellung der Vorstellungstypen durch Erlernen von Buchstaben- und Zahlenreihen a) nach der „Methode der Störung“, b) nach der „Methode der Hilfen“. § 9- Methode der Untersuchung. a) Nachdem es eine vollkommen befriedigende Methode, welche ermöglichen würde, rasch und sicher den Vorstellungstypus eines Menschen zu bestimmen, noch nicht gibt, bedienten wir uns der immerhin noch am schnellsten und sichersten zum Ziele führenden Methode der Störung in Verbindung mit psychischer Zeitmessung. Sie besteht nach Meumannl) darin, daß man der Versuchsperson bestimmte, immer gleich schwierige Gedächtnisaufgaben stellt und genau (bis auf mindestens ]/2 Sekunde) die Zeit mißt, die sie dazu gebraucht. Hierauf führt man Behinderungen und Störungen dieser Gedächtnis- arbeit herbei, die so gewählt werden, daß die speziellen Gedächtnishilfen der Versuchsperson (V.P.) von der Störung betroffen werden, und prüft, ob bei den Störungen die zur gleichen Leistung erforderliche Zeit sich verlängert und wie die Verlängerung bei den verschiedenen Individuen ausfällt. Lassen wir z. B. eine V.P. Reihen von Ziffern oder Buchstaben auswendig lernen oder unmittelbar nach einer Lesung hersagen, so können wir zunächst die obere Grenze fest- stellen, bei der ihr das noch eben gelingt, und messen dann die erforderlich gewesene Zeit. Wir nehmen nun an, daß der akustisch Veranlagte leichter durch akustische Reize gestört wird,2) der visuell Veranlagte durch Gesichtsreize, der Motoriker, wenn man sein innerliches Sprechen verhindert. So verrät sich, wie man von vornherein vermuten kann, der 'Visuelle z. B. dadurch, daß er durch Behinderung des stillen Sprechens nicht wesentlich gestört wird, während der Motorische sich bei der Reichen Behinderung dadurch verrät, daß seine Lerntätigkeit nahezu aufgehoben wird D.ese Vermutung trifft in der Tat zu und man kann mit Geräuschstörungen namentlich aber mit Behinderungen des inneren Sprechens, indem man z. B. die V.P. zum Takte eines Metronoms zählen läßt 111 (oder PLAÄhal’et ;fhred der Lösung einer Aufgabe aufsagen läßt), 'leicht die LS en fe | T dCm A“Sfa der Gddächtnisleistung verschiedener Individuen feststellen. Entscheidend ist dabei, außer der Selbstbeobachtung der *) A. a. O. S. 42. “) Cohn a. a. O. S. 165 u. 182.