Über die Epilepsie und das Fortpfanzungs-Geschäft des Weibes in ihren gegenseitigen Beziehungen : eine historisch-kritische und klinische Untersuchung / von Hermann Nerlinger.
- Date:
- 1889
Licence: Public Domain Mark
Credit: Über die Epilepsie und das Fortpfanzungs-Geschäft des Weibes in ihren gegenseitigen Beziehungen : eine historisch-kritische und klinische Untersuchung / von Hermann Nerlinger. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by the Royal College of Physicians of Edinburgh. The original may be consulted at the Royal College of Physicians of Edinburgh.
139/166 (page 125)
![poniert. Tyler Sniith'^) daß Epileptifche feiten von Puei'' peral-Konvulfionen ergriffen werden. In den von ihm zufammeii' geftellten 15 Fällen haben 15 Epileptifche mit 51 Geburten zwei Geburten mit Eklampfie (F. 96 u. 98); diefes Refultat Tyler Smith’s ift bei faft allen Autoren, die über das Verhalten der Epilepße in der Schwangerfchaft fchreiben, citiert, und die Beobachtung jener zwei Geburten unrichtigerweife ihm felbft zugefchrieben. liohert Lee~) hält epileptifche Frauen zu Eklampfie praedisponiert, er®) felbft beobachtete unter 60 Fällen von Puerperah Konvulßonen drei FäUe, wo Epilepße vorher beflanden habe. Hardy und CUntoch^) ßnd entgegengefetzter Meinung, es fcheine nicht, daß Frauen, welche epileptifchen Anfällen unterworfen find, mehr geneigt zu Anfällen von Puerperal-Konvulßonen ßnd, im Gegenteile, es fcheine fogar, daß ße eine Ausnahme genießen, Die Epilepße iß mit Unrecht als eine Praedispoßtion zur Eklampfie betrachtet worden, führt Cazeaux^) aus, denn, obgleich diefe beiden Krankheiten unter fich große Analogien haben, fo find doch die fchwaugeren Frauen, die vor ihrer Schwanger- fchaft epileptifch waren, Anfällen weniger unterworfen als zu jeder anderen Zeit. Von diefer Ausführung fchreibt Charpentier^), Cazcanx habe feßgeßellt, daß die Epilepße zur Eklampfie nicht zu praedispouieren fcheint; Cazeaux wird nach Chaypentier von Bellinger'’) angeführt; und doch kann die Behauptung von Caseaux nicht als bewiefen betrachtet werden, denn felbß wenn es richtig wäre, daß die Epüeptifchen in der Schwangerfchaft Anfällen weniger unterworfen ßnd als fonß, fo würde dies eine Praedispoßtion derfelben zu einer Krankheit, welche durch be- fondere Verhältniffe der Schwangerfchaft felbß bedingt iß, der Eklampfie, nicht anfchließen. Durchaus nicht immer werden an Epilepße Leidende bei der Geburt von Eklampfie befallen, iß Amri/fs®) Anßcht. JBraun'^) giebt eine Beobachtung über eine 19 Jahre alte Primipara, die in der Jugend an Epilepße gelitten haben foll, und m der Geburt drei fehr heftige eklamptifche Anfälle hatte; unter 44 Fällen^®) von urämifcher Intoxication 9 1. c. pag. 31. — 2) ß pj^g ]3 — 8) Lancet 1849 vol. II. pag. 645. — 9 The Lancet 1850 torn. I. pag. 13. — 1. c. pag. 766. — 9 1. c. pag. 604. - ■) 1. c. pag. 9. — 9 i. c. pag. 202. — 9 1. c. pag. 269 270. — ‘9 1. c. 292-293.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21989515_0139.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)