Die Urämie / von L. Landois.

  • Leonard Landois
Date:
1891
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Licence: Public Domain Mark

Credit: Die Urämie / von L. Landois. Source: Wellcome Collection.

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    knirschen. Pupillen mittelweit, beiderseits gleich gross. Das Thier vermag sich in den Ruhepausen normal zu bewegen. Plötzlich legt es sich auf den Bauch und streckt die Hinterbeine von sich, die nun wie paretisch daliegen. Dann erhebt es sich wieder. Das Thier ist sehr schreckhaft, fährt auf Geräusche lebhaft zusammen. Gegen das rechte Auge lässt es sich nicht durch Scheuchen irritiren. Das Thier läuft auch gegen feste Theile mit der rechten Kopfseite. Bei den Bewegungen ist die Neigung rechtshin deutlich. Reflex- erregbarkeit des Körpers gesteigert. Athmung dyspnoetisch schnell und tief. Bei den Anfällen wird dieselbe entsprechend den klonischen Zuckungen stoss- weise und geräuschvoll. Es läuft viel dickflüssiger Speichel aus dem Maule. Die Extremitäten lassen sich in abnorme Stellung bringen. Bei den sehr heftigen Anfällen betheiligen sich alle Muskeln, auch die des Rumpfes. Der Kopf wird nach rechts gezogen. Durch Dyspnoe lässt sich der sonst normale Herzschlag verlangsamen. In den Anfällen ist der Herzschlag nicht vermindert. Nach den Anfällen bleiben die Extremitäten mitunter wie paretisch ausgestreckt liegen. Temperatur 39,1° C. Da das Thier hochgradige Dyspnoe zeigt, wird es durch Verbluten getödtet. Die Lungen erweisen sich überall luftenthaltend und ganz normal. Sehr schnelle und intensive Todtenstarre. 5. Uratseüiment links. Krämpfe vornehmlich in der gekreuzten Seite. Dyspnoe. Grosses weisses Kaninchen. Uratsediment (durch Wasser gereinigtes saures harnsaures Natron aus Menschenharn isolirt) auf die linke Gross- hirnoberfläche aufgetragen. 10 h. HO m. Rechte Pupille vergrössert. Das Thier sitzt in stiller ge- duckter Haltung. Auf Druck ist es sehr empfindlich und macht allemal einen lebhaft emporschnellenden Satz. 10 h. 55 m. Es beginnen völlig typische Anfälle klonischer Zuckungen in der rechten Körperseite, wobei das Thier ruckweise emporschnellt. Im Uebrigen sind die klonischen Zuckungen der Lippen, des Orbicularis palpe- brarum, der Kaumuskeln, des rechten Vorderfusses in ganz charakteristischer Weise ausgesprochen. Das Thier richtet sich beim Anfalle mehr empor, der Kopf wird nach rechts gedreht, die Körperachse nach links geneigt. Auf Druck grosse Empfind- lichkeit, Reflexthätigkeit gesteigert. In der Zwischenzeit sitzt das Thier ruhig geduckt. In den Anfällen, welche im Ganzen nur von mittlerer Stärke sind, geht die Athmung weiter. Hebt man den Hinterkörper empor, so ist das Zucken auch in dem linken Vorderfusse deutlich. Bei weiteren Anfällen, die sich oft wiederholen, fällt eine kopfschüttelnde Bewegung auf. Temperatur 39,8° C. Am nächsten Morgen ist die rechte Pupille weiter. Das Thier vermag sich auf Antrieb gerade und normal zu bewegen. Empfindlichkeit auf Druck normal, beiderseits anscheinend nicht verschieden. Es läuft mit der rechten Gesichtshälfte gegen feste Gegenstände (Sehstörung). Gestern Nachmittags und heute Morgens wiederholten sich noch die klonischen Zuckungen mit grossen Pausen. Athmung tief, beschleunigt, geräuschvoll und dys- 2*