Über den Bau und die Histogenese der Placentargeschwülste ... / von Arthur Dienst.
- Dienst, Arthur.
- Date:
- 1903
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Credit: Über den Bau und die Histogenese der Placentargeschwülste ... / von Arthur Dienst. Source: Wellcome Collection.
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![Nach dem Wegfall dieser 3 bleiben somit noch 43 ein¬ schlägige Fälle von Placentartumoren, die durch die beiden von mir beschriebenen also im Ganzen auf 45 erhöht werden. Die nächste Aufgabe muss es nun sein, uns über die Diagnose dieser Placentargesehwülste klar zu werden. Daher müssen wir in erster Hinsicht die äussere Gestaltung und den inneren Aufbau der Geschwülste kennen lernen, sodann ihr Verhalten zur zugehörigen Placenta untersuchen und endlich die von uns darüber gewonnenen Resultate mit den bisher erbrachten Befunden vergleichen. Bei der vollkommenen Uebereinstimmung aller vier Geschwülste unserer zweiten Beobachtung genügt die Untersuchung und Besprechung derselben an der Hand des in Serienschnitte zerlegten Tumors. Ausser diesem würde die im ersten Fall gefundene solitäre Placentargeschwulst Gegenstand eingehender Betrachtung werden müssen. Ueber das histologische Verhalten des Chorion und Amnion sind Angaben in der Literatur nur in ganz vereinzelten Fällen zu finden und dann wird es als normal bezeichnet. In meinem ersten Falle erschien mir das Chorion in toto etwas verdickt. Das Amnion zeigte eine ausgesprochene Variation in der Grösse der Epithelien, auch fanden sich in letzteren mehrere unregelmässig gestaltete Kerne vor. Ich glaube jedoch nicht, dass diesen Anomalien eine Bedeutung für das Zustandekommen der in Rede stehenden Geschwülste bei¬ gemessen werden kann. Sehen wir doch so oft das Chorion ver¬ dickt, ohne dass sonstige Anomalien an der Placenta zu finden sind. Die Veränderung am Amnion möchte ich vielmehr mit dem die Schwangerschaft complicirenden Hydramnion in Beziehung bringen. Denn Ahlfeld [2] konnte bei Hydramnion den oben erwähnten anatomischen Befund des Amnion erheben und auch wir konnten seitdem in den verschiedensten Fällen von Hydramnion diese Beob¬ achtung am Amnion machen. In der Grösse, die bei den in der Literatur beschriebenen Tu¬ moren zwischen Hanfkorn- und Doppelfaustgrösse alle möglichen Variationen aufweist, ebenso in der Gestaltung, die entweder als knollig und gelappt oder als rundlich und oval angegeben wird, zeigen unsere Geschwülste keine Abweichung von dem gewöhnlichen Befund. Ebensowenig abweichend ist das Verhalten unserer Tumoren](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b30602774_0035.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)