Kraft und Stoff im Haushalte der Natur / von Max Rubner.

  • Max Rubner
Date:
1909
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Credit: Kraft und Stoff im Haushalte der Natur / von Max Rubner. Source: Wellcome Collection.

    181/190 (page 177)
    Bei meinem Versuch, den allgemeinen Zu- sammenhang vom Kleinsten bis zum Größten zu er- klären, bleibt manches ungelöst. Wenn es aber auch nur gelungen sein sollte, die Überzeugung zu festigen, daß wieder ein Stück des Mystischen, das unser Leben umgibt, gefallen ist, so wäre immerhin der Zweck meiner Betrachtung voll erreicht. Und nunmehr noch zur Schilderung des Werde- ganges des individuellen Lebens. Am einfachsten verläuft das Leben bei den Einzelligen ohne sexuelle Differenzierung; begrenzt ist bei ihnen die Zellengröße durch die Masse und Eigenschaften des Kernes. Die Menge des in der Zeiteinheit neugebil- deten Zellmaterials aber wird bestimmt durch die energetische Leistung der lebenden Substanz und den Wachstumsquotienten. Bei Einzelligen ohne sexuelle Fortpflanzung ist der Wachstumsquo- tient, günstige Emährungsverhältnisse vorausgesetzt, konstant; sie könnten daher die ganze Welt mit ihren Massen füllen. Komplizierter ist die Entwicklung bei den sexuell differenzierten Zellen. Auch hier hängt die Zellgröße, die innegehalten wird, von der Kerngröße ab. Das wichtigste Merkmal ist aber hier die Be- grenzung des Wachstums, das Entstehen von Zellenagglomeraten von ungeheurer Ausdeh- nung, aber mit genau begrenzter Endgröße des Individuums. Dieser Effekt wird erzielt durch ein mehr oder minder langdauerndes Massenwachstum, wobei der Wachstumsquotient nicht konstant bleibt, sondern eine fortwährende gleichartige Verminderung erfährt. Rubner, Kraft und Stoff. 12