Physikalisches Praktikum : mit besonderer Berücksichtigung der physikalisch-chemischen Methoden / von Eilhard Wiedemann und Hermann Ebert.
- Date:
- 1890
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Credit: Physikalisches Praktikum : mit besonderer Berücksichtigung der physikalisch-chemischen Methoden / von Eilhard Wiedemann und Hermann Ebert. Source: Wellcome Collection.
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![und Cilsimn (Cs—13,']) klein, also das Atoinvoluiueii i5()lir grcsR. Trase wir auf Grund dieser Bestimmuugen Punkte in das Coordinatenpapier ein, und verbinden wir alle diese Punkte durch eine Curve, wie es in Vig. -17 angedeutet ist, so sehen wir, dass das Atomvolumen nicht mit dem Atomgewicht fortwährend wächst oder abnimmt, sondern abwechselnd zu- und abnimmt. Auf Elemente mit kleinem Atom volumen folge]) solche mit grosserem, auf diese wieder solche mit kleinerem, dann Avieder solche mit grösserem u. s. w. Die Curve zeigt also einen sich mehrfach wiederholenden Hin- uiul Hergang, sie stellt eine periodische Anordnung dar. Das Atomvolumen ist eine periodische Function des Atom- gewichts. In der folgenden Tabelle (s. S. 74) ist eine Zusammenstellung der Atomgewichte, specifischen Gewichte und Atomvolnmen nach den neuesten Destimmungen gegeben, danach ist die Curve (Fig. 48, s. S. 75) ge- zeichnet. Tabelle sowie Curve verdanken wir der grossen Güte des Herrn Prof. Dr. Seubert in Tübingen. Mit wachsendem Atomgewicht nimmt das Atomvolumen regelmässig ab und zu. Die Curve, welche seine Aenderungen darstellt, wird durch fünf Maxima in sechs Abschnitte zerlegt, welche etwa die Form an ein- ander gei-eihter Kettenlinien zeigen, unter denen die zweite und dritte und ebenso die vierte und fünfte einander sehr ähnlich sind und nahezu gleichen Stücken der Abscissenaxe entsprechen. Die Stellung der Elemente auf der Curve hängt sehr nahe zusammen mit ihren physikalischen und chemischen Eigenschaften, so dass an ent- sprechenden Stellen der einander ähnlichen Curvenstücke ähnliche Ele- mente stehen. Die Maxima der Curve werden durch leichte, die drei letzten Minima durch schwere Metalle gebildet. Ferner liegen analoge Elemente wie Cl, Br, J, oder S, Se, Te, oder Ca, Sr, Ba an ent- sprechenden Stellen der Curve Aber auch bei gleichen oder nahezu gleichen Atomvolumen sind die Eigenschaften sehr verschieden, je nach- dem das Element auf einem steigenden oder fallenden Curvenaste liegt, je nachdem ihm also ein kleineres oder ein grösseres Atomvolumen zukommt als dem Elemente mit nächst grösserem Atomgewichte. Bei- spiele für diesen Satz liefern P und Mg, Cl und Ca, N und In, Mo und Cd u. a. m. Dieses Auftreten periodischer Aenderungen in den Eigenschaften der Elemente, bei wachsendem Atomgewicht, fasst man unter dem Namen zusammen: Periodisches System der Elemente. 2. Das Molecularvolumen. Für feste Verbindungen gilt der Satz: Isomorphe Verbindungen haben sehr nahe gleiche Molo- cularvol um in a. So wurde S. 61 das Molecularvolumen des Chronmlauns zu 277 be- stimmt, S. 0.3 das des Kalialauns zu 279. Das Molecularvolumen ebenso wie das Atomvolumen stellt aber nicht den Raum dar, welchen die Molecüle selbst einnehmen, sondern in](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21961232_0101.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)