Physikalisches Praktikum : mit besonderer Berücksichtigung der physikalisch-chemischen Methoden / von Eilhard Wiedemann und Hermann Ebert.
- Date:
- 1890
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Credit: Physikalisches Praktikum : mit besonderer Berücksichtigung der physikalisch-chemischen Methoden / von Eilhard Wiedemann und Hermann Ebert. Source: Wellcome Collection.
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![2. Das L u l't t Ii e r in 0 m e t e r. Gebraucht wird: Das Luft.tliermometer (Fig. 50), kleines Thennonieter, f^rossyr Cyliuder oder Eiseiito|)f als Wasserbad , llülirer, Dreifiiss, grosser ]5iei\ni;r, Thermometer am Stativ zum Vorgleicheu, Pappscliirin zwischen Luft- tliermometer und Wasserbad, eventuell wenn der Versuch bei o gemacht werden soll, lUechtopf mit Hahu am Boden zum Abfliessen des Wassers, Eis oder ßchnee, Kathetonieter. I. Princip. Bei dem Liifttherui ometei' kommt zur Anwen- dung das Chai-les'sclie (oder Gay-Lussac'sche) Gesetz: Die von derselben Quantität Gas eingenommenen Volumina wachsen bei constantem Drucke proportional mit der Tempe- ratur. Die von derselben Quantität Gas ausgeübten Drucke wachsen bei constantem Volum en proportional mit der Tempe- ra t u r. Das Volumen einer abgeschlossenen Menge Gas sei Fo bei der Temperatur 0 und dem Drucke ]p^. Wir- erhalten zunächst den Druck constant, dann ändert sich Vg beim Erhitzen um um aV^t. a ist der Ausdehuungscoefficient; das Volumen bei ist also: Fi = n + « Foi = 7„ (1 + «0 1) Halten wir das Volumen constant, so ändert sich po beim Erhitzen um um a'p^t, «' ist der Spaunungscoefficient (Ausdehnungscoefficient bei constantem Volumen); der Druck bei t ist also: rt=p, + a'Pot =p, (1 + «'0 2) Dabei ist a sehr nahe gleich Die beiden Gleichungen 1) und 2) sind, wenn man a = a setzt, zwei specielle Fälle einer allgemeineren, welche das Boyle-Gay- Lussac'sche Gesetz ausdrückt: PiVt =p, Fo (1 + «0 3) Die Gleichung 3) geht in 1 oder 2 über, je nachdem man den Druck constant erhält, also y-t = j)^ setzt, oder das Volumen constant erhält, also Vt = Fo setzt. Setzt man t = Const., so ist p^r^il -f at) — Const., also 7., F = Const., man erhält das Doyle'sehe Gesetz. u hat für alle Gase und Dämpfe, die hinlänglich weit von ilirem Sättigungspunkte entfernt liegen, nahezu denselben \N erth (),003()65 = II. Apparat. An eine Glaskugel (Fig. 50) oder ein cylindrisches Glasgefäss n ist ein Oapillarrohr «1 angesclimolzeu, das zweimal recht- winklig umgebogen ist. Bei c ist an dasselbe ein seitliches Rohr </ mit Plahn Jf angeschmolzen , mit w-elchem ein Chlorcalciumrohr verlmnden werden kann; bei d ist es an ein weiteres Hohr I; von circa 10nlm^^oitc angeschmolzen, dessen unteres Ende in einen Stahlhahn /( eingekittet](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21961232_0108.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)