Klinische und anatomische Untersuchungen über den Cretinismus / von Wilhelm Scholz ; mit 1 Karte und 72 Abbildungen im Text.
- Scholz, Wilhelm, 1864-
- Date:
- 1906
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Credit: Klinische und anatomische Untersuchungen über den Cretinismus / von Wilhelm Scholz ; mit 1 Karte und 72 Abbildungen im Text. Source: Wellcome Collection.
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![Ein neuer Fall von Achondroplasie. Und.) boriclilel über einen Fall, bei vvolchem eine colloid degenerirte S(;hil(ldrii,se gi^fundeii wiifdc^j M. Kassowitz (1. o. 805) lenlvte in jüngslcr /eil die Anfnierksani- keit auf eine Krankheitstype, webdie Aehnlichkeil inil di-m < ictinismu.s haben soll. I']s sind dies Kin(h_M', welche \on engiisclicii \i\\i\ amerika- nischen Autoren [G. A. Sutheriand (L c. 1538), KopJik ^1. c 867;, Neumann (I.e. 1152)J als mongoloide Cretinen, von Kassowitz einfach als Mongoloide bezeichnet wurden. Es handelt sich stets um in dei' körperlichen Entwicklung zurückgebliebene Kinder mit eigenartigem Cha- rakter des Gesichts. Die Lidspalten verlaufen schief nach innen und unten, sind abnorm klein, und ungefähr in der Hälfte aller Fälle ist ein Epicanthus vorhanden, die Nase ist auffallend klein, die Nasenwurzel eingesunken und verbreitert. Der Mund wird offen gehalten, die Zunge ist klein. Die AVangen weisen scharf umgrenzte Röthung auf, desgleichen ist das Kinn geröthet. Röthung und Entzündung der Lidränder fehlt selten. Die Haut ist normal. Die Kinder sind zumeist apathische Im- becille oder Idioten. Dieser Beschreibung entsprechend ist eine Ver- wechslung mit Cretinismus kaum möglich. Die von ßayon (1. c. 99) und Jeandelize (1. c. 787j in die Diffe- rentialdiagnose einbezogene Adipositas congenita, welche angeblich in den Anfangsstadien mit x\thyreosis verwechselt werden kann, spielt meines Erachtens hierbei keine Rolle. In dem grössten Theil aller Fälle ist somit die Diagnose des Cre- tinismus leicht zu stellen. In dem Rest der Fälle ist die Entscheidung schwer, sehr häufig überhaupt nicht sicher. Die differenten Anschauungen der Autoren bringen es mit sich, dass die Diagnose veröffentlichter Fälle von Cretinismus, zum Theil mit Recht, zum Theil aber auch mit Unrecht, angezweifelt wird. 1) Ueber Chondrodystrophia foetalis siehe ausser E. Brissaud (1. c. 223), Dolega (i. c. 376), Eberth (1. c. 391), A. Kirchberg - F, Marchand (1. c. 826), G. Neumann (i. c. 1152), Paltauf (1. c. 1208), Salvetti (I. c. 1395), Virchow (1. c. 1664) noch A. Heveroch, Casuistiscber Beitrag zur Achondroplasie. Casopis lekafu ceskych. 1903, Jam. Cantlic, Achondroplasie. Polyclinic. März 1902. Refer. Münchener med. Wochenschr. 1902. S. 979, Escherisch, Demonstration eines Falles von Chondrodystrophia foetalis. Mitth. d. Vereins d. Aerzte in Steiermark. 38. Jahrg. 1901. No. 5. S. 93, Fr. Gräfin v. Geld ern-Egmond, Beitrag zur Casuistik der sogenannten fötalen Rhachitis. Inaug.-Diss. Zürich 1897, F. Grotthoff, Ein Fall von sogenannter fötaler Rhachitis (Ghondronialacia foetalis). Inaug.-Diss. Berlin 1895, H. Kundrat, Ueber Wachsthumsstörungen des menschlichen Organismus. II. Das Knochensystem. Schriften des Vereins z. Verbreit, naturwissensch. Kenntn. in Wien. Bd. XXXI. Wien 1891. S. 337, F. Laffargue, Sur un cas d'achondroplasie. La med. moderne. 1898. p. 364. Quatre nouveaux cas d'achondroplasie. Ibid. 1898. p. 515, J. M. Parrot, La Syphilis hereditaire et le rachitisme. Ouvrage publie par les soins du doct. Troisier. Paris 1886. p. 122, 230 et 283, Porak, De l'achondroplasie. Nourelles arch. d'obstetr. et de gynec. 1889, p. 550. 1890, p. 19, 60, 133, 223, 303, 380 et 422, J. H. Roth, Ein Fall von Chondrodystrophia foetalis (sogenannte fötale Rhachitis. Inaug.-Diss. Erlangen 1894.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21167965_0521.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)