Gedenkband für J. von Mikulicz / redigiert von W. Kausch.

Date:
1907
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Credit: Gedenkband für J. von Mikulicz / redigiert von W. Kausch. Source: Wellcome Collection.

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    meiner Diagnose irre geworden war und mich nicht entschließen konnte, dei Frau, die eben 2 Laparotomien mit knapper Not überstanden hatte, eine dritte vorzuschlagen. Es folgen 4 Fälle von Resektion. 1. Fall 53. dann Erbrechen von 15 Pfund. 57-jähr. Hausknecht. Vor 10 Monaten Appetitlosigkeit, \ on »Schleim und »Speisen. In 7 Monaten Gewichtsabnahme Hagerer Mann. In der Nabelgegend bald rechts, bald links ein apfel- großer Tumor mit glatter Oberfläche. Er ist nach allen Seiten auffallend verschieblich. Beim Aufblähen des Magens tritt der Tumor an die Grenze des Magenschalls rechts unten. Keine inspiratorischen Verschie- bungen des Tumors. Täglich mehrmals Erbrechen unverdauter Speise- reste. Beim Ausspülen kommt meist etwas Blut neben Speiseresten. Probefrühstück: Keine freie HCl, dagegen Milchsäure positiv. 2o. Febr. 1898 Py 1 orusresektion. 11. Billrothsehe Methode. Her fumor ist faustgroß, nimmt den Pylorus ein. Mesocolon frei. Einige Netzadhäsionen werden getrennt. Resektion. Duodenum und Magen- rest jedes für sich vernäht. Gastroenterostomia antecol. ant. mit Knopf durch einige Knopfnähte verstärkt. Kleiner MmuLicz-Tampon, im übrigen Naht. Vorläufig nichts per os. Ernährungs- und Wasserklistiere, 1—2 sub- kutane Kochsalzinfusionen täglich. Erbrechen von galligen Massen vom 2. Tage ab, trotz vorsichtiger Magenspülungen nicht auf hörend. Daher am 6. Tage: 3. März 1898 Relaparotomie (ohne Narkose). BraunscheDarm- anastomose (mit Knopf). Zuführende Darmschlinge dilatiert. Von da ab läßt das Erbrechen nach. Hypostatische Pneumonie. Beim Aushusten des Sputums kommt auch etwas Magenflüssigkeit mit. Am 9. März zeigt sich beim Verbandwechsel galliger Magen- inhalt im Verband. (Seit 2 Tagen hatte Pat. eßlöffelweise flüssige Nahrung erhalten.) Ein Drainrohr wird nach der Gegend der Magenana- stomose geschoben; aus ihm entleert sich nun Mageninhalt, Wunde, aus dei 4er Tampon entfernt ist, granuliert gut. Absolut keine peritonealen Reizerscheinungen. Stetiges Abnehmen der Kräfte, trotz ernährender Einläufe und sub- kutaner Infusionen. Es wird die Ausführung einer Jejunostomie erwogen jedoch davon Abstand genommen, da Pat. zu elend ist. Exitus am 17. März an Inanition. Sektion: Das Drainrohr liegt im Magen, und zwar an der Verbin- dungsstelle zwischen Magen und abführendem Dünndarmschenkel. Knopf liegt im Magen. Es scheint, daß eine \ erstärkungsnaht durchgeschnitten und die Fistel veranlaßt hat. Sonst alle Nähte fest verheilt. An der Darmanastomose hat sich der Knopf bereits gelöst. Nirgends Peritonitis. 2. Fall 54. 54-jähr. Sandformer. Seit 2 Jahren Appetitlosigkeit, Magendrücken schon länger. Seit 5 Monaten Erbrechen, zuerst selten, in letzter Zeit häufig, seit 6 Wochen 2mal täglich. Das Erbrochene meist Schleim, auch Speisen. Blasser Mann in mäßigem Ernährungszustände. Kein Tumor fühlbar. Der aufgeblähte Magen steht kaum unter dem Nabel. Im nüchtern Aus- geheberten alte Speisereste. Probefrühstück: Keine freie IICl, Milchsäure vorhanden.