Gedenkband für J. von Mikulicz / redigiert von W. Kausch.

Date:
1907
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Credit: Gedenkband für J. von Mikulicz / redigiert von W. Kausch. Source: Wellcome Collection.

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    9. Nov. Temperatur bleibt hoch, heute früh bis 40,6, mit Remissionen bis 37,5. Heute früh zweimal Erbrechen, deshalb Operation: Freilegung der V. jugularis, Unterbindung unterhalb der Einmündung der V. facialis; unterhalb dieser Stelle unduliert die Vene, oberhalb nicht. Nach Durchschneidung blutet die obere Oeffnung nicht, die A ene wird nach aufwärts etwas geschlitzt und ein Faden daran befestigt. Die Warzenfortsatzwunde sieht auffällig trocken aus, kein Eiter darin sichtbar. Beim Erweitern der Sinuswunde herzwärts entleert sich etwas Eiter. Injektion von Jodoformglyzerin ins zentrale Ende. Nach Inzision der Sinuswand bis ans Knie und Beseitigung der bis dahin sich ausdehnenden Thrombusmassen entleert sich von hinten Blut. 13. Nov. Temperaturen schwanken noch immer in steilen Sprüngen zwischen 39,6 und 36,8 ganz unregelmäßig. Aus dem Bulbusende des Sinus quillt immer bräunlicher Eiter hervor. Sonst sieht die Warzen- fortsatzwunde größtenteils mißfarbig, stark belegt und auffallend trocken aus, nur an wenigen Stellen Granulationen. Jugularis wunde tadellos. Allgemeinbefinden trotz der Temperatursteigerungen dauernd gut, innere Organe ohne Befund. 22. Nov. Aus dem Bulbusende des Sinus immer noch Eiterung, Temperaturen nur selten niedriger, meist abendliche oder nächtliche Steigerung bis 39,0 und darüber, und Remissionen bis 37,0 und darunter. Deshalb heute Freilegung des Bulbus v. jugularis in Narkose. Freilegung und Schlitzung des oberen Venenstumpfes bis zur Schädelbasis, zuletzt entleert sich dabei rahmiger gelber Eiter, während der untere Teil der Vene mit festen Thrombusmassen gefüllt ist; in den letzteren noch Jodo- formpartikel von den häufigen Injektionen in den Bulbus hinein erkennbar. Nach Vereinigung der Wunde am Halse mit der am Warzenfortsatze Schlitzung des noch Testierenden Bulbus nach Freilegung seiner Wand von hinten und unten her, Inhalt wrie in der Vene. 24. Nov. Nach einem fieberfreien Tage heute wieder 38,4. 26. Nov. Schmerzen in der linken Schultergegend, aktive Bewegungen der Schulter unmöglich, passive sehr erschwert und äußerst schmerzhaft. Sitz der Schmerzen nicht das Gelenk, sondern die Bursa subacromialis, bezwr. subdeltoidea. 28. Nov. Husten: Ueber dem rechten Unterlappen einige Rhonchi, Stuptum eitrig-schleimig, Temperatur steigt wieder auf 39,5. Verschiedene Salicylpräparate in den nächsten Tagen dargereicht. 19. Dez. Immer abendliche Temperatursteigerungen, meist über 38,0, selten bis 39,0. Warzenfortsatzwunde granuliert jetzt überall rein, nichts Ungewöhnliches darin nachweisbar. Schmerzen in der Schultergegend un- verändert, sonst nirgends Metastasen nachweisbar. Heute Probepunktion in die schmerzhafte wenig geschwollene Schultergegend; es entleert sich dicker Eiter. Eine Inzision unter Lokalanästhesie erreicht aber den Eiter- herd nicht. 20. Dez. Schwellung am Handrücken links, Finger und Hand normal beweglich. 24. Dez. In Narkose breite Eröffnung des unter dem Deltoideus gelegenen Eiterherdes, in dem sich durch Kultur Streptokokken nackweisen ließen. Drainage. Von da an Temperaturabfall, doch erreicht die Temperatur noch wiederholt, wenn auch selten, 38,0 und etwas darüber. Vom 31. Dez. an klagt Pat. dauernd über Kopfschmerzen in der Stirn,