Gedenkband für J. von Mikulicz / redigiert von W. Kausch.

Date:
1907
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Credit: Gedenkband für J. von Mikulicz / redigiert von W. Kausch. Source: Wellcome Collection.

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    Karlsstr. 45, welche am 12. Dezember 1899 in der nächsten Nähe des verkehrreichsten Zentrums ihren Betrieb eröffnete. Durch die Munifizenz des Brauereibesitzers Herrn Kommerzienrat Georg Haase in Breslau wurde dieselbe auf das reichste ausgestattet, und gleichzeitig verpflich- tete sich genannter Herr, die Station finanziell sicherzustellen, indem er etwaige Defizits, die in jedem Jahre vorhanden waren, deckte. Die im Parterre gelegene Unfallstation besteht aus einem Warte- raum, einem Aufnahmezimmer, einem Operationszimmer, dem Labo- ratorium und je einem Zimmer für Stationsarzt, Schwester und Wärter, sowie einem ärztlichen Wachzimmer. Das ärztliche Instrumentarium entspricht dem einer chirurgischen Klinik und enthält außerdem alles das, was zur Nachbehandlung derjenigen Patienten, deren Heilverfahren der Station übertragen ist, notwendig erscheint. Heißluftapparate, Ent- giftungskasten, Sauerstoffapparate vervollständigen es. Ein bereits be- willigter großer Röntgenapparat hat noch nicht Aufstellung gefunden. Die Transportmittel bestehen in einer Fahrbahre, einer Tragbahre, einem Tragsessel und einem Krankenwagen mit Pferdebespannung. In diesem befindet sich ein großer Verbandskasten, welcher jedem, der den Wagen benützt, in dringenden Fällen zur Verfügung steht. Für den Wärter ist ein Fahrrad vorhanden. An Kranke wird ferner auf ärztliche Bescheinigung hin tags und nachts Kunsteis abgegeben. Den ärztlichen Dienst versieht der leitende Arzt, welcher vormittags von g—1 auf der Station oder in allernächster Nähe sich aufhält, ferner der Stationsassistent, der in der Station wohnt, und 2 Hilfsärzte, prak- tische Aerzte, die auf telephonischen Anruf im Bedarfsfälle Dienst tun und den Stationsassistenten ablösen. Eine Anzahl anderer Aerzte hat sich gleichfalls der Station bei starker Inanspruchnahme derselben zur Verfügung gestellt. Zwei Krankenschwestern, von denen eine in der Station wohnt, und ein Wärter unterstützen die Aerzte in ihrer Tätig- keit. Dazu kommen dann noch die auf der Station auszubildenden freiwilligen Krankenpfleger. Jeder Hilfesuchende erhält bei dringenden Erkrankungen und Un- fällen innerhalb wie außerhalb der Station sowohl am Tage wie in der Nacht die erste ärztliche Hilfe. Wird der diensttuende Arzt weggerufen, so rückt sofort ein Vertreter an seine Stelle. Jeden- falls ist die Station nie ohne Arzt, und jede erste Hilfeleistung muß immer eine ärztliche sein. Weiterbehandlung wird von der Station, mit Ausnahme der beteiligten berufsgenossenschaftlichen Patienten, nicht übernommen. Es ist selbstverständlich, daß über jeden Patienten, sobald ihm die erste Hilfe zu teil geworden ist, genau Buch geführt wird. Außer- dem erhält aber noch jeder Hilfesuchende für seinen Kassen- oder Privatarzt einen Schein, auf welchem die Art der A erletzung, resp.