Gedenkband für J. von Mikulicz / redigiert von W. Kausch.

Date:
1907
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Credit: Gedenkband für J. von Mikulicz / redigiert von W. Kausch. Source: Wellcome Collection.

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    In diesem Falle war mit der Rectopexie zugleich darauf Bedacht genommen, dem unteren Rectalende insofern seine normale \ erlaufs- richtung zu geben, als es nach hinten gegen den oberen Teil abgeknickt wurde, während gleichzeitig der Damm vor dem After bei dieser Ver- lagerung vorn verlängert wurde. Ein Fall von Rectoperineorrhaphia anterior. 12) E., 55-jähr. Frau. Insterburg. Operation am 15. Juni 1904. Vor mehr als 7 Jahren war wegen eines periproktitischen Abscesses von einem Chirurgen eine Durchschneidung des Sphincter externus und internus der rechten Seite vorgenommen worden. An dieser Stelle hatte sich eine Mastdarmfalte herausgesenkt; bei der Defäkation kam ein Null- ständiger, klein apfelgroßer Vorfall zu Tage. Der Damm war schlaff nach abwärts gedehnt. Hier wurde die Perineorrhaphia anterioi, wie ich sie oben beschrieben, allein vorgenommen, da die Ursache des Piolapses vor- zugsweise in dem Sphinkterdefekt gesehen wurde. Auch hier wurde ein langer Damm erzielt; die Afteröffnung lag nunmehr tiet zwischen den Gesäßbacken. Die Heilung besteht nach Angabe des Arztes weiter. In den vorstehend mitgeteilten Fällen habe ich unter Bei ück- sichtigung der bei dem Mastdarmvorfa 11 bemel kbai en anatomischen Veränderungen viefach zu einer Kombi- nierung von mehreren operativen Maßnahmen gegriffen, wenn die erstmalige zunächst nicht völlige Heilung aufwies. Im allge- meinen ist das bisher nicht geschehen und die meisten \ eröffentlichungen beschäftigen sich mit dem Erfolg einzelner Operationsmethoden. Keine der bisher veröffentlichten Methoden indes hat, wie ich eingangs ei- wähnte, bisher (wenigstens soweit es sich um größere Beobachtungs- reihen handelt) die Sicherheit des Dauererfolges aufzuweisen. In der Kombinierung liegt meines Erachtens der W eg, um künftighin in der Behandlung des Leidens vorwärts zu kommen, welche Methoden jedoch zu kombinieren sind, darüber ist meines Erachtens zur Zeit ein Abschluß noch nicht erreicht. Es wird in jedem Einzelfalle individualisierend zu entscheiden sein, welche anatomische Veränderungen besonders auf- fällig sind. Die in Frage kommenden Veränderungen sind der Douglastief- stand, die Dehnung der oberen Befestigungen (die Ausstrahlungen der Fascia recti gegen die seitlichen Beckenwände), die Dehnung und Er- schlaffung des untersten Mastdarmabschnittes (Invaginans), die Dehnung und Desorganisation des Dammes und die Erschlaffung der Analöftnung. Die Analogieen mit dem Vorfall der weiblichen Geschlechtsorgane sind begreiflich; auch hier kommen Tiefstand des Peritoneums im Bereich der gesenkten Beckenorgane, Erschlaffung und Dehnung der Scheide, Insufficienz resp. Defekt des Dammes — in wechselnde! Kombination — in Betracht, und auch hier ist eine Kombination verschiedener opera- tiver Eingriffe dementsprechend vielfach geboten. 1) Der Douglastiefstand fand sich in allen 7 lallen, in denen ’ & G*