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Credit: Lehrbuch der Geburtshulfe : fur Arzte und Studirende / von Paul Zweifel. Source: Wellcome Collection.
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![eine Spalte, eine Lage hält an der Innenfläche des Follikels fest, die anderen ziehen sich zu einem Haufen, dem Cumulus proligerus, zu- sammen (siehe Fig. 2). Der Eiaustritt, also das Platzen der Graafschen Follikel, wird vorbereitet durch Fettmetamorphose der Follikelwand und damit ge- gebener Brüchigkeit (Spiegelberg). An der freien Fläche, wo die Wand zum Einreissen kommt (Stigma), fehlen Blut- und Lymphgefässe. Historische Notizen, Die Eisäckchen führen den Namen Graafsche Follikel nach ihrem Entdecker Regner de Graaf 1672^ der sich darüber klar war, dass es nicht die Eier selbst seien, weil „die nach der Conception in den Tuben und Gebärmutterhörnern getroffenen Eier viel kleiner waren. Dieser. Forscher war der Entdeckung Fig. 4. ^ i . ^^^^^^^^ der Eier sehr nahe, da ein Mikroskop, welches Samen- zellen erkennen lässt, auch ein Ei genügend vergrössert, um es zu sehen, und das Äuf- tinden der Samenkörperchen einige Jahre später (1677) durch Leeuwenhoeck in Leyden wirklich erfolgte. Die Entdeckung wird irrthümlich dem damals in Leyden studi- renden L. v. Hammen zuge- schrieben. Regner de Graaf durchforschte die Thiere nach dem Belegen, bei denen er 72 Stunden sjiä- ter die Eier in den Tuben fand; aber er versäumte, die nach ihm benannten Follikel vor dem Platzen auf Eier zu durchsuchen. Das Säugethierei wurde erst 155 Jahre später, in unserem .Jahrhundert, von Carl Ernst von Baer ent- deckt und in einem berühmt gewordenen Sendschreiben an die Petersburger Akademie bekannt gemacht'). Beim Springen der Wand wird das Ei entleert und zwar um- geben von den Zellen des Keimhügels, des Discus proligerus. Es kann dadurch unter dem Mikroskop einen Strahlenkranz zeigen. Diejenige Stelle des Graafschen Follikels, welche sich verdünnt und schliesslich einreisst, wird Cicatricula genannt. Das Ei geht nach dem Platzen des Follikels seine eigenen Wege, normaler AVeise in die Tuba. Wir werden später darauf zurückkommen. Aus dem entleerten Graafschen Follikel entsteht das Corpus luteum. Partie eines sagittalen Durchschnittes vom Ovarium eines neugeborenen Kindes [Hartnack 3]-] (nach Waldeyer). a. Eierstocksepithel, b. Anlage eines Ovarialschlauches. c.c. Eier im Epithel gelegen. d.d. Ovarialschlauoh. e.e. Eiballen. f. Jüngste bereits isolirte Follikel, g. g. Gefässe. In den Schläuchen und Eiballen sind die Primordialeier und die kleineren Epithelzellen, das spätere PoUikelepithel, zu unterscheiden. (Waldeyer aus Stricker's Handbuch der Gewebe- lehre. Fig. 198.) ') C. E. V. Baer, De ovi mammalium et hominis genesi epistola. Lipsiae 1827.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21924703_0057.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)