Mikroskopische Studien über das Central-Nervensystem wirbelloser Thiere / von Georg Walter.
- Walter, Georg, 1829-
- Date:
- 1863
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Credit: Mikroskopische Studien über das Central-Nervensystem wirbelloser Thiere / von Georg Walter. Source: Wellcome Collection.
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![In fig. IV. A. habe ich das Bild naturgetreu wiederzugeben versucht, welches man bei tieferer Einstellung des Focus während der Beobachtung von der Rückenfläche des Ganglions aus erhält. Man sieht hier seitlich die unipolaren Zellen der Ergänzungsmasse, deren Fasern nach innen in die Leitungsmasse eindringen und hier tlieils durch multipolare Zellen mit den letzten Ausstrah- lungen der Verbindungsstränge in Verbindung treten, tlieils direct in die Seitennerven übergehen. Stellt man den Focus des Instrumentes dagegen so ein, dass die Endausstrahlungen der Verbindungsstränge deutlich ins Gesichtsfeld treten, so erhält man das Bild, welches ich mehr schematisch in fig. IV. B. wiederzugeben versucht habe. Man sieht, wie der Verbindungsstrang allmälig sich in die acht Seitennerven des Ganglions auflös’t (s. fig. IV. B. a.), während diese gleichzeitig noch neue Elemente aus der Tiefe von der ihnen entsprechenden Abtheilung der Er- gänzungsmasse erhalten (s. fig. IV. B. b.). 4) Die Verbindnngsstränge und die Seitemerven. Taf. I. fig. V. VI. TU. Die Verbindungsstränge (s. fig. V. B.) bestehen aus einer kernhaltigen Bindegewebskapsel (a.) [dem mehrerwähnten Neurilem], aus feinen Nervenprimitivfasern (b.) und aus einer feinkörnigen, diese umhüllenden Substanz (c.). Wir haben oben schon erwähnt, dass die feinkörnige Substanz sich durch Druck frei zwischen den Primitivfasern und dem Neurilem hin und her schieben lässt. Lässt man langsam verdünnte Essigsäure auf das Präparat einwirken, so quillt die feinkörnige Masse aus dem Durch- schnittsende hervor, während verdünnte Salpetersäure keinen Einfluss auf sie ausübt. Aether macht sie allmälig erblassen; die Fasern treten dann deutlich neben einander gelagert hervor. Es ist auffallend, dass von den früheren Autoren Keiner des Unterschiedes erwähnt, welcher zwischen der Structur der Verbindungsstränge und derjenigen der Seitennerven besteht. Die Primitivfasern der ersteren sind bedeutend feiner und zeigen nie intercurrente Nervenzellen. Sie haben meist eine Breite von 0,0018', während die Fibrillen der Seitennerven eine Breite von 0,0035'—0,005' zeigen. Den Seitennerven dagegen fehlt vollständig die feinkörnige Masse der Verbindungsstränge. Ihre Fasern scheinen viel zäher zu sein; an Durchschnittsstellen treten ihre Enden kolbig hervor. Verdünnte Essigsäure macht die feinsten Fibrillen der Verbindungsstränge schnell erblassen, wäh- rend sie auf die Fasern der Seitennerven nur langsam einwirkt; verdünnte Salpetersäure macht beide Arten von Fasern deutlicher und ist daher auch zum Studium des Faserverlaufes der Central- organe zu empfehlen. Bruch erwähnt einer gangliösen Anschwellung des Seitennervs ungefähr 1' von seinem Ursprünge aus dem Ganglion und lässt dieselbe durch apolare Zellen, welche isolirt zwischen den Primitivfasern liegen sollen, bedingt sein. Ich habe diese Anschwellung ebenfalls gesehen und in fig. VII. abgebildet, habe mich aber auf das Bestimmteste überzeugt, dass auch hier nur unipolare oder bipolare Zellen sich](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22288478_0023.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)