Vergleichende Anatomie der Wirbelthiere : mit Berücksichtigung der Wirbellosen / von Carl Gegenbaur.
- Carl Gegenbaur
- Date:
- 1898-1901
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Credit: Vergleichende Anatomie der Wirbelthiere : mit Berücksichtigung der Wirbellosen / von Carl Gegenbaur. Source: Wellcome Collection.
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![im Integument und die daran anknüpfende Rinnen- und Canalbildung zu dem Sinnesorgane bergenden Canalsystem geführt hat. Zum Theil bieten sie noch in den Grundzügen die gleiche Anordnung wie bei Fischen und der Kopf bildet für sie den bevorzugten Körpertheil. Von da folgen sie lateralen Linien über den Rumpf hin zum Schwänze. Aber nur für den Aufenthalt im Wasser ist ihre Dauer, und nur bei Perennibranchiaten und dem im Wasser lebenden Theil der Ca- ducibrancliiaten und den Larven der übrigen Amphibien kommen sie in Aus- bildung zu. Sie bieten vielfach Weiterbildungen des bei Fischen bestehenden Verhaltens, die Einzelorgane erscheinen in schärferer räumlicher Abgrenzung, vorzüglich durch ihre Einsenkung gegen die Lederhaut, wodurch sie follikelähnliche Gestalt er- langen (Fig. 530). Die Sinneszellen i.si) kommen nicht mehr, wie noch hier und da bei Fischen, zerstreut zwischen den Stützzellen vor, sondern nehmen die Achse des Organs ein, umgeben von den Stützzellen, wie diese selbst wieder von den Deckzellen [t] umschlossen sind. Diese können mehr oder weniger vorragen (y) und bilden dann eine wirksame Schutz- vorrichtung, welche den Zugang zu den freien Enden der Sinneszelleu in die Tiefe verlegt. Auch eine Sonderung in zwei Lagen [Hu und Hc) ist für diese Zellen beachtenswerte Die Anordnung dieser im Umfang sehr wechselnden Organe lässt wieder Ver- gleichungen mit den Fischen entstehen, zumal es die gleichen Nerven zu sein pflegen, denen man in Beziehung zu jenen Organen begegnet. Ihre reiche Ver- theilung am Kopf ersieht man bei der in Fig. 531 dargestellten jungen Larve. Man bemerkt, wie terminal kleinere Organe sich zeigen. Auch die sensorischen Nerven entstehen auf die gleiche Art, von der ectodermalen Anlage der Sinnes- organe aus. Mit den gleichen Nerven ist auch die Übereinstimmung der Anordnung dem Befund bei Fischen entsprechend, und es sind dieselben auch dort vorhandene Linien, deren wir hier ansichtig werden. Ein supraorbitaler Zug (Fig. 531 ophs), der in einen infraorbitalen sich fort- setzt, ist mit Fischen gemein (vergl. Fig. 531 mit Fig. 527). Bei erwachsenen Thieren deuten die Organe am Kopfe Linien an, die aus Organgruppen sich zu- sammensetzen. Die Linien sind durch wie kurze Striche sich ausnehmende Spältchen dargestellt (Menobranchus), in deren Grund eine Anzahl (2—7) von Organen steht, /iS. 71S. Medianer Längsschnitt durch ein Hautsinnesorgan von Triton cristatus nach der Metamorphose (Schema), st Sinneszellen, t Stützzellen. Hu und Hc Deckzellen. Die Richtung des Pfeiles giebt die Rich- tung der Einsenkung an. Kp Papille des Knospen- follikels mit Nerv und Gefäßschlingen (k). np sen- sorischer Nerv, ns sensible Hautnerven, y Vorsprung der DeckzeHen. (Nach F. Maurer.)](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b28118601_0882.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)