Vergleichende Anatomie der Wirbelthiere : mit Berücksichtigung der Wirbellosen / von Carl Gegenbaur.

  • Carl Gegenbaur
Date:
1898-1901
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Credit: Vergleichende Anatomie der Wirbelthiere : mit Berücksichtigung der Wirbellosen / von Carl Gegenbaur. Source: Wellcome Collection.

    974/998 (page 958)
    Nasenschleimhaut bei Fischen und Amphibien. Archiv für Anatomie. 1884. A. Do- giel, Über den Bau des Geruchsorgans bei Ganoiden, Knochenfischen und Amphi- bien. Arch. f. mikr. Anat. Bd. XXIX), primitive Zustände, vielmehr nur Sonderungen der gesummten Riechschleimhaut, die mit den Hautorganen nichts zu thun haben, wie denn auch die Art der Nervenendigung in beiderlei Bildungen eine verschie- dene ist. Unter den Anacanthini wurden jene Geruchsknospen bei Ophidium, Lota und Motella vermisst, bei Gadus und Fierasfer gefunden. Ebenso bei Belone und Exocoetus. Vermisst wurden sie ferner bei Stromateus, Syngnathus und Zoarces, bei mehreren Acanthopteren, indess andere wie Trigla, Cottus, Gobius sie besitzen. Aus dieser Verbreitung ist zu ersehen, dass die sogenannten Endlmospen jenen Formen xukommen, welche als höhere, d. h. differenxirtere zu gelten haben. Den niederen For- men fehlen sie, wie den Selachiern und den Physostomen. § 261. Der schon bei Selachiern erlangte engere Anschluss des Riechorgans an das Craninm wird von den Amphibien an nicht bloß bewahrt, sondern erfährt auch eine Weiterbildung, dergestalt, dass wir von nun an einen immer größeren Ab- schnitt des cranialen Knorpels in seiner Umwandung antreffen und von da aus auch die Gestaltung des Binnenraumes mannigfach durch Vorsprünge beeinflusst sehen. Auch knöcherne Bestandtheile des Kopfskelets gewinnen für das Riech- organ Bedeutung, und das Ganze wird so dem Kopfe vollständig einverleibt. Einen wesentlichen Antheil an diesem Vorgänge nimmt die Weiterführung der schon bei Selachiern im Beginne sich findenden Beziehung der Riechgrube zum Munde. Die bei Dipnoern überbrückte Nasolabialrinne ist unter Tieferrücken der Riechgrube zu einem Gange geworden, welcher von der jetzt in ihren ersten Zuständen cylindrisch erscheinenden Nasenhöhle in den Mund führt. Vermittelnde Zustände zur Ausbildung der nur noch beim Em- bryo rinnenförmig auf- tretenden , später zum Canal abgeschlossenen Communication sind un- bekannt und nur die Di- pnoer können hierher zählen, wenn auch die äußere Öffnung, die den primitiven Zugang zur Riechgrube vorstellt, gleichfalls eine Lagever- änderung erfuhr. Jene innere Nasenöffnung stellt die primitive Choane vor (Fig. 598 B, N') und liegt an der Grenze von \omer und Palatinum. Sie wird bei Urodelen von einem Fortsatze der Gaumenschleimhaut lateral und auch vorn bedeckt, welcher die runde Öffnung zu einer lateral ausge- zogenen Rinne gestaltet und damit eine secnndäre Choanenbüdung beginnen lässt, Fig. 597. B A Querschnitte durch den mittleren Theil der Nasenhöhle: -1 von einer Tritonlarve, B von einer Froschlarve, resp respiratorisches Epi- thel. (Nach 0. Seydel.)