Die Farbenlehre im Hinblick auf Kunst und Kunstgewerbe / von Wilh. v. Bezold.

  • Bezold Wilhelm von, 1837-1907.
Date:
1874
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Die Farbenlehre im Hinblick auf Kunst und Kunstgewerbe / von Wilh. v. Bezold. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Royal College of Physicians of Edinburgh. The original may be consulted at the Royal College of Physicians of Edinburgh.

    117/346 (page 73)
    So sieht z. B. das Fuchsin oder Magenta im auffallenden Lichte grünhch golden aus, im durchfallenden purpurroth. Von den in der Malerei zur Verwendung kommenden Farb- stoffen zeigen nur einige wenige und da nur in geringem Grade solche Körperfarben, so z. B. das Indigo, welches in Farbsteinchen einen leichten Anflug von Kupferroth be- sitzt, und ebenso, aber noch schwächer, das Berliner Blau. Glücklicherweise treten die Oberflächenfarben voll- kommen in den Hintergrund, wenn diese Farbstoffe beim Malen aufgetragen werden, und das gleiche gilt von den Anihnfarben, wenn man mit ihnen Gewebe färbt, so dass wir uns hier die Betrachtung dieser höchst interessanten, aber verwickelten und zum Theile noch wenig aufgeklärten Erscheinungen ersparen können. Abgesehen von den metallisch glänzenden Körpern, denn so kann man die Körper mit Oberflächenfarben auch nennen, gibt es aber noch andere Körper, welche abermals ein von den bisher betrachteten Körpern abweichendes chromatisches Verhalten zeigen. In allen bisher erörterten Fällen erklärte sich die Farbenerscheinung aus einer Theilung der auffallenden Strahlen in der Art, dass ein Theil in den Körper ein- dringt oder auch hindurchgeht, während der andere ent- weder absorbirt oder reflectirt wird. Es gibt aber auch Körper, welche das auf sie fallende Licht umwandeln in solches anderer Farbe, anderer Schwingungsdauer. Solche Körper nennt man fluorescirende Körper. Diese Verwand- lung des Lichtes bestimmter Farbe in solches einer' andern Farbe gibt zu höchst eigenthümhchen Lichtwirkungen An- lass. Am häufigsten ])eobachtet man dieselben wohl an