Die Geschwulste des Nervensystems. Hirngeschwulste-Ruckenmarks und Wirbelgeschwulste : Geschwulste der peripheren Nerven.

  • Bruns, Ludwig.
Date:
1908
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Credit: Die Geschwulste des Nervensystems. Hirngeschwulste-Ruckenmarks und Wirbelgeschwulste : Geschwulste der peripheren Nerven. Source: Wellcome Collection.

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    Anomalien der Herzthatigkeit. 59 der sich starker Foetor ex ore verbindet. Das steht z. B. im Gegensatze zum uramischen Erbrechen, das ja sonst durch semen Ursprung und auch durch seine Verbindung mit Koptweh sehr an das Tumorerbrechen erinnert, das aber fast immer mit echten gastrischen Storungen nnd Widerwillen gegen die Nahrungsauf- nahme verbunden ist. Auch die Art der Nahrung und die Zeit der Aufnahme ist fur das Tumorerbrechen gleichgultig; nur wenn die letztere gerade in die Zeit der Brechanfalle fallt, wird die Nahrung natiirlich wieder ausgebrochen; im iibrigen wird, besonders natiirlich bei ]angen Anfallen, meist nur Schleim und Galle herausgewtirgt. Die Nausea kann sehr gering sein; manchmal erfolgt reichliches Erbrechen ganz ohne Uebelgefuhl, nicht selten aber ist letzteres sehr stark und konnen auch lang- andauernde Anfalle fast nur aus andauerndem Uebelsein und Wtirgen bestehen, so dass der Kranke die verzweifelndsten An- strengungen macht, um wirklich zum Brechen zu kommen. Solche Falle erinnern sehr an die Seekrankheit. Wahrend der Brechanfalle gentigfc manchmal die leiseste Lageveranderung des Kopfes, um starkes Wtirgen und Brechen hervorzubringen — der Kranke vermeidet deshalb Kopfbewegungen angstlich. In inniger Beziehung stehen die Brechanfalle zu den Kopfschmerzen. Sehr haufig verbindet sich eines mit dem anderen oder der Kopfschmerz nimmt zu, wenn Brechreiz eintritt; oft erfolgt auch das Erbrechen, ahnlich wie bei der Migrane, auf der Hohe der Kopfschmerzparoxysmus und letzterer nimmt danach ab, eine Erfahrung, die den Kranken haufig dazu fiihrt, durch Hinein- stecken des Fingers in den Hals das Erbrechen zu beschleunigen. Auch kann das Erbrechen ebenso wie der Kopfschmerz und meist mit diesem verbunden in Anfallen von vielen Tagen und Wochen auftreten und dann wieder auf lange Zeit verschwmden. Die oben geschilderten heftigen Exacerbationen der Kopf- schmerzen in den frlihen Morgenstunden nach dem Schlaf ver- binden sich ebenfalls ausseroidentlich haufig mit Erbrechen und gerade bei Kleinhirntumoren habe ich das Erbrechen in der Friihe auf michternen Magen so haufig gesehen, dass ich das Yerhalten fast fur pathognostisch fiir den Sitz des Tumors an dieser Stelle halten mochte. Die Ursachen fur den Wechsel im Yorkommen des Erbrechens, fur sein anfallweises Auftreten, so- wie fiir das Erbrechen in den frlihen Morgenstunden sind natiirlich dieselben, wie fiir die gleichen Yerhaltnisse bei den Kopfschmerzen. Uebrigens fiihrt Oppenheim mit Recht an, dass auch die oben beschriebenen Schwindelanfalle sehr haufig mit Erbrechen verbunden sind. Ist der allgemeine Hirndruck ein sehr ausgepragter, so pfiegt in vielen Fallen auch eine Yeranderung der Puls- frequenz einzutreten. Diese kann sehr hochgradig sein, der Puis kann bis auf 30 Schlage pro Minute und darunter shaken; sie kann permanent vorhanden sein oder anfallweise auftreten. Bei anfallweisem Auftreten pfiegen dann meist gleichzeitig auch