Über das gleichzeitige Vorkommen von Akromegalie und Syringomyelie : (zugleich ein Beitrag zur Frage nach dem Vorkommen von Akromegalie ohne Veränderung der Hypophysis) / von Karl Petrén.
- Petrén, Karl Anders, 1868-1927
- Date:
- 1907
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Credit: Über das gleichzeitige Vorkommen von Akromegalie und Syringomyelie : (zugleich ein Beitrag zur Frage nach dem Vorkommen von Akromegalie ohne Veränderung der Hypophysis) / von Karl Petrén. Source: Wellcome Collection.
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![wort auf diese Frage zu gelangen, allniählich verbessert, bin ich auch dieser Frage etwas näher getreten. Die anatomischen Veränderungen der Syringomyelie waren in diesem Falle von ungewöhnlicher Art, indem eine Gliose fast gar nicht vorhanden war, andererseits aber teils die Ependym- zellen, teils das Bindegewebe und die Gefäße sehr stark entwickelt waren. Einige wenige, dieser mehr oder weniger ähnelnde Beob- achtungen liegen zwar schon früher vor; das Studium dieser Fälle scheint mir aber noch in bezug auf die Pathogenese der Syringo- myelie viel von Interesse darzubieten. Ich will aber die Behandlung dieser Frage einer späteren Arbeit Vorbehalten, die ich hoffe bald in diesem Ai'chive erscheinen lassen zu können. ]\Iit diesen einführenden Worten sind die wichtigsten unter denjenigen Fragen erwähnt, zu deren Behandlung ich durch das Studium dieses Falles gelangt bin. Hier folgt zunächst die Kran- kengeschichte meines ersten Falles. Fall I. F. A., 50 Jahre, früher Arbeiter, in letzter Zeit Einwohner eines Armenhauses, aus Gimo. Aufgenommen in die medizinische Klinik am 1. November 1902. Die Krankengeschichte von cand. med. Anna J ansson. Anamnese. Der Angabe des Kranken nach waren seine Eltern gesund, von normaler Körpergröße; ihre Hände und Füße nicht auffallend groß. Er gibt dagegen an, daß der väterliche Großvater und ein Bruder des Vaters, sowie auch der Vater und ein Bruder der Mutter sämtlich von ungewöhnlich starkem Körperbau gewesen sind, und daß sie ganz enorm große Hände und Füße gehabt haben. In bezug auf diese Angaben habe ich von anderer Seite her keine Nachrichten erhalten. Der Kranke behauptet, daß alle seine vier Geschwister ungewöhnlich große Hände und Füße hätten. Von einer zuverlässigen Person (nicht aber Arzt) ist — Dank der Nachforschung von cand. med. Anna Jansson — berichtet worden, daß ein Bruder des Kranken, Aibeiter in Askerstad, nahe bei Söderhamn, herkulisch gebaut ist, und daß er ge- wöhnlich Groß-Johann genannt wird. Seine Körperlänge ist 180 cm, und der Abstand zwischen den Fingerspitzen 184. Die Jochbeine sind in hohem Maße hervortretend, ebenso das Kinn stark hervortretend, die Nase breit, die Haut trocken und pergamentähnlich, die Hände groß mit herv'orspringenden Metacarpophalangealgelenken, ihre Breite bei diesen Gelenken, den Daumen nicht mitgerechnet, 12 cm. Die Hände sonst von normaler Form. Die Füße, im Verhältnis zum großen Körper, eher klein. Dieser Groß-Johann gibt an, daß er ganz gesund ist, und er ist völlig arbeitsfähig. Er behauptet, daß die Mitglieder der Familie zwar groß sind, aber keine Deformitäten darbieten — ausgenommen sein Bruder, 1*](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22428070_0007.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)