Die Überlieferung der Gynäkologie des Soranus von Ephesos / [Johannes Ilberg].
- Ilberg, Johannes, 1860-1930.
- Date:
- 1910
Licence: In copyright
Credit: Die Überlieferung der Gynäkologie des Soranus von Ephesos / [Johannes Ilberg]. Source: Wellcome Collection.
84/148 (page 74)
![Dritter Teil. Die Gynaecia des Muscio. I. Analyse des Werkes. ^ Die ursprüngliche Keihenfolge der Sorankapitel zu rekon- struieren unternahm Kose mit Hilfe eines im Mittelalter viel benutzten lateinischen Hebammenbuches, das er zum ersten Male drucken ließ unter dem Titel'Sorani Gynaeciorum vetus trans- . lat io Latina nunc primum edita cum additis Graeci textus reli- *' quiis a Dietzio repertis atque ad ipsum codicem Parisiensem nunc recognitis’ (Leipzig 1882). Es sind die seitdem vielberufenen 'Gynaecia Muscionis’, das Werk eines Übersetzers, 'mws incerta j sunt nomen gens 0£taF~omnia’ (Kose S. VIII). Einigen Aufschluß geben seine Einleitung und kurze Schlußbemerkungen zu jedem der beiden Bücher. Er teilt mit (praef. S. 3), daß er in anspruchsloser, den Inhalt vor allem berücksichtigender Form bereits vieles andere aus dem Griechischen übertragen habe^und bezieht sich speziell auf mehrere einzelne Arbeiten mit den Worten: in opthalmico et chirur- gumeno, filiatro etiani et hoetliematico [-cis Hafn.), womit ersichtlich Soranische Bücher gemeint sind, nämlichXuQot^Qyov- itevu, (PiXi'atQog^) und (?) Uegi ßog^^ggaTfov. Nun gedenke er, einem 1) Vgl. Cassius, Probl. (27): tovroig %a\ HwQccvog avyviaratid'srcci, ag yv&vat eßriv iy. rov '0<p^cdfjiov (1. ’OqoO'aAfttjtov), Aristot. IV 333, 28 Didot. 2) Sonst nicht envähnte Schrift; sie war dem Titel nach populär gehalten. Vgl. Gal. VI 26g: roig äkkoig cinaSiv, 0D5 ovofiau xoivä TtQOßayoQEvoveiv evioi (piliÜTQOvg, iv Toig ■jtQonoig örjkovou yEyovorag cog ytyv/ivdßd’at tt]v öik- voiav. Unter den evioi war Damokrates, von dem Galen XIII 40 ein Buch OiUcuQog zitiert. Apollonios von Kition beginnt seinen Hippokrateskommentar mit den Worten: 0EoyQwv tpilittXQag SiaxEiyEvöv ff£, ßadiXev IIroXE(iais. Vgl. Oribas. Eupor. Praef. 4 (V 559, 6). — Wenn man bedenkt, daß etiam et bei Muscio nicht selten soviel be- deutet, wie das einfache etiam (s. S. 13, 13; 16, 23; 53, 18; 65, 11; gg, 5), so scheint die Vermutung berechtigt, es sei mit filiatro etiam et hoetliematico nur eine Schrift gemeint, nämlich Qitliaxqog, ein Xoyog ßoi]d't]fiaxix6g. Es ist vielleicht kein Zufall, daß bei Galenos unmittelbar nach einem Mohnrezept aus dem OiXiaxQog des Damo- krates ein gleiches aus Soranos folgt (1) öicc xcoöv&v Ha^avov, Gal. XIII, 42 f). Das könnte aus dessen gleichbetiteltem Buche stammen.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b2487291x_0086.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)