Anatomie des Zentralnervensystems : Sechster Bericht enthaltend die Leistungen und Forschungsergebnisse in den Jahren 1911 und 1912 / von L. Edinger und A. Wallenberg.
- Edinger, Ludwig, 1855-1918.
- Date:
- 1913
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Credit: Anatomie des Zentralnervensystems : Sechster Bericht enthaltend die Leistungen und Forschungsergebnisse in den Jahren 1911 und 1912 / von L. Edinger und A. Wallenberg. Source: Wellcome Collection.
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![1 6 Edinger und Wallenberg, Anatomie des Zentralnervensystems. specimens with especial refei-ence to neurological pre- parätioDS. Two iigures. Anat. Eecord Bd. 5. Heft 7. S. 339. July 20. 1911. Formaliu - Härtung (lOproz.), AVaschung, Borax- Earmin-Färbung der dicken Scheiben mit lOproz. Salz- säurelösung, Auswaschen mit salzsäurehaltigem Wasser, Einbetten in Gelatine 200 g + K a i s e r 1 i n g sehe Lösung (acid. acetic. 100 g, Glyzerin 200 ccm, Aqu. 1000 ccm), 3000 ccm, während des Erhitzens Zusatz von je 1 Eiweiß auf 1 Liter Flüssigkeit, Filtrieren der kochenden Mischung, nach dem Erhäi'ten Zusatz von Thymolkrystallen, in den Fräparatengläsern nach Übergießen mit der noch warmen Gelatinelösung Zusatz von 1 Tropfen Formalin auf je 20 ccm der Lösung, weiße Vaseline zum Schutz vor Austrocknung. .38. Stärcke, Aug., Paraffinmäntel zur Kon- servierung von Gehirnen. Zeitschr. f. wissensch. Mikro- skopie u. f. mikroskop. Technik Bd. 28. H. 2. 1911. Bei langem Aufbewahren von Gehirnen in Formalin werden zunächst in der peripheren Zone die Nissl- und W e i g e r t - Färbungen unsicher. Ursache sind das Formalin und in noch größerem Maße, namentlich für Markscheiden, das Wasser. Man kann diese Übelstände vermeiden, wenn man die Gehirne nur 8—14 Tage in ISproz. Formol hängt, sie dann gut abtrocknet und in 15 über seinen Schmelzpunkt erhitztes Paraffin taucht. Es darf nach dem Erkalten nirgends ein Tropfen hervoi- perlen. Das Gehirn wird von feuchter Watte um- geben aufbewahrt. Ein 1905 so konserviertes Gehirn verhielt sich 1910 Nissl- und Weigert-Färbung gegenüber wie frisches. 39. Bakluschinsky, J., Die Eonservierung der Gehirne nach modifizierter Kais erlingscher Methode. Neurol. Bote (russ.) Bd. 18. S. 715. 1911. [Dem Ref nicht zugängl.] Eef. in Zeitschr. f. d. ges. Neur. u. Psych. Referate und Ergebnisse Bd. 4. H. 9. S. 880. Im psycho-physiolog. Laboratorium der Universität Kasan (Ossipow) werden die Gehirne zu Museums- zwecken in folgender Weise konserviert: 4 Tage in Wasser 2000,0, Formalin 500,0, Kai. acetic. 60,0, Kai. nitric. 20,0, dann in 95grad. Spiritus oder denaturierten Spiritus 30—60 Minuten, bis die graubraune Farbe ver- schwunden ist, dann in Glyzerin 1000,0, Wasser 1000,0, Alkohol 250,0 mit Zusatz von Thymolkrystallen. Nach 8—10 Tagen herausnehmen, nach Schor trocknen, mit dünner Gelatineschicht bedecken, im hermetisch ge- schlossenen Glase in mit Formalin durchtränkter Watte verwahren. 40. Weber, A., Le montage des coupes ä la celloidine. Zeitschr. f. wissensch. Zoologie Bd. 29. 1912. Nichts Neues. Das alte bekannte Weigert-Ver- fahren, doch ohne Nennung des Autors, der W., der auf zwei spätere Autoren zurückgeht, nicht bekannt war. 41. Nieuwenhuijse, P., Die Konservierung mikroskopischer Präparate in trockener Gelatine. Fol. Neuro-biol. Bd. 6. S. 608. 1912. Weiterbildung einer von Liesegang, Frankfurt, angegebenen Methode, die sich allerdings nur für Weigert-Pal -Präparate (ohne Niederschläge von oxalsaurem Kalk!), B i e 1 s c h o w s k y - Präparate, Stidan- und Scharlachfärbungen eignet: Die auf Fließpapier ge- legten Schnitte werden in 37 warme lOproz. filtrierte Gelatinelösung übertragen, wo sie einige Zeit verweilen. Erwärmte Objektträger werden mit warmer Gelatine- lösung Übergossen, vor dem Erstarren die Schnitte lose heraufgedrückt, das Fließpapier entfernt, die Objekt- träger auf einer horizontalen Glasplatte getrocknet und wieder mit Gelatine Übergossen, nach dem Erstarren eine halbe Stunde in lOproz. Formalinlösung gehärtet, dann leicht erwärmt (56° C). Reinigung nicht mit AVasser, sondern mit Xylol oder 95proz. Alkohol. Leider springen die Präparate leicht von der Glasplatte ab und werden dadurch unbrauchbar! Wenn man aber die Gelatine jedesmal frisch her- stellt oder bei Zusatz von 5/^ Glyzerin wii-d das ver- mieden. Das Frankfurter Laboratorium, aus dem diese ganze Methodik stammt, benutzt sie für alle Weigerte und Karminpräparate, ferner für M a r c h i - Präparate. Hier arbeitet man immer auf dem Wärmetisch bei circa 40 C, wodurch viele früher aufgetretene Mißstände (Luftblasen usw.) vermieden werden. E. 41a. Cesaris Demel, A., Sulla possibilita di diffe- renziare niacroscopicamente parti distinte nella sostanza bionca del centro ovale. 1 Taf. Atti R. Accad. di Sc. Torino Bd. 47, Disp. 14, S. 887. 1912. Dem Ref. nicht zugänglich. 42. Möllgaard, Holger, Die vitale Fixation des Zentralnervensystems. Über eine neue histologische Methodik und deren vorläufige Resultate. Mit 6 Ab- bildungen im Text und 10 Tafek. Merkel-Bonnets Anatom. Hefte 131. Bd. 43. 19.11. 43. Retzius, Gustaf, Über die vitale Fixation dos Nervensystems von H. Möllgaard und über die Gefriermethode im allgemeinen. Anat. Anz. Bd. 39. S. 203. 1911. 44. Liesegang, Raphael, Die Möllgaardsche vitale Fixation. Anat. Anz. Bd. 39. Nr. 17 u. 18. 1911. Möllgaard (42) hat durch Gefrieren des Zentralnervensystems bei niedrigen Temperaturen eine vitale Fixation zu erreichen versucht. Er legt das dem lebenden Tiere oder unmittelbar nach dem Tode entnommene Gewebe in Alkohol oder in ein Gemisch von Kohlenstoff - Teti-a- chlorid + Xylol (mit Zusatz von 4% Alkohol absolutus), das durch Kohlensäure - Schnee auf — 40 C. abgekühlt ist. Schneiden yne bei Paraffineinbettung, Färben in Iproz. Nilblau- oder Iproz. Toluidinlösung. Untersuchung mit dem Paraboloid-Kondensor ergibt ein „glioses inter- zelluläres und intrazelluläres Netzwerk, das bei funktionellen und toxischen Zustandsänderungen bestimmte Strukturänderungen aufwies. Daraus zog er u.a. den Schluß, daß die Nissl-Körper ebenso wie die Fibrillen Kunstprodukte sind. Gegenüber dieser Möllgaardsehen Auf- fassung macht Liese gang (44) Avie auch Retzius (43) darauf aufmerksam, daß es sich nicht um etwas vitales handle, sondern um die Form A\ie Protoplasma bestimmter Art ge- friert. Liesegang speziell zeigt, Avie man verschiedene Bilder erhalten kann, je nachdem man Leimlösungen starkem oder geringem Frost aussetzt, und er erinnert daran, daß man die Eisteilchen schließlich so klein machen kann, daß die Bezeichnung kolloides Eis berechtigt i.st. Weiteres über diese Methode s. Histologie, Nr. 196, wo Möllgaard den Wert der Kunst- produkte hier klarstellt. 45. Möllgaard, Holger, Über die A^'erwendung der Gefriermethode für vitale Fixation des Zentral- nervensystems. Anat. Anz. Bd. 39. S. 532. 1911. M. gibt Retzius zu, daß das von ihm bei An- wendung seiner Gefriermethode gefundene Netzwerk ein durch das Gefrieren hervorgerufenes Kunstprodukt ist, glaubt aber, daß die Art dieser Netzbildung unter normalen Verhältnissen konstant und daher als Indikator physisch-chemischer Änderungen in den Zellen, z. B. bei Intoxikationen zu verwenden ist. 46. Auerbach, Leopold, Möllgaards vitale Fixation und meine Kritik der Neurofibrillenlehre. Mit 3 Abbildungen. Anat. Anz. Bd. 40. S. 182. 1911. A. bestätigt wieder die in Baden-Baden diskutierten Ergebnisse über die artefizielle Entstehung der Neuro-.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21296546_0012.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)